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Berlin - Die neue Technologie einer klimaverträglichen Kohleverstromung dürfte nach einem Medienbericht in Deutschland nur geringe wirtschaftliche Chancen haben. Der forcierte Ausbau CO2-armer Kohlekraftwerke in Deutschland mache keinen Sinn, denn die Technologie komme zu spät, berichtete der Internetdienst "ZEIT online" am Mittwoch unter Berufung auf ein Gutachten für das Bundesumweltministerium. Als volkswirtschaftlich sinnvoller setzten die Gutachter vielmehr auf eine effizientere Energienutzung sowie die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien, hieß es weiter.

Es geht um Verfahren der CO2-Sequestrierung (englisch: CCS für "Carbon capture and storage"). Die CCS-Technologie setzt darauf, das klimaschädliche CO2 bei der Verstromung abzuscheiden. Es soll dann unterirdisch gelagert werden. Schon 2020, wenn diese Technologie kommerziell einsetzbar sein solle, dürften nach Auffassung der Gutachter einige erneuerbare Energien "zu vergleichbaren oder günstigeren Konditionen Strom anbieten", als dies mit fossil betriebenen Kraftwerken zu erwarten sei. Auch sei der Begriff des "CO2-freien" Kraftwerks irreführend. Tatsächlich bedeute die CCS-Technologie, dass die CO2-Emissionen um etwa drei Viertel gesenkt würden. Auch verursache die notwendige Infrastruktur für den Abtransport des Kohlendioxids dem Gutachten zufolge deutliche Mehrkosten.

Der Stromkonzern Vattenfall Europe errichtet an seinem Standort Schwarze Pumpe in der Lausitz eine Pilotanlage für ein "CO2-freies Braunkohle-Kraftwerk", die im Sommer nächsten Jahres seinen Betrieb aufnehmen soll. Laut Vattenfall wird die CCS-Technologie bereits bis 2015 so weit entwickelt sein, dass dann auch danach klimafreundliche kommerzielle Kohlekraftwerke gebaut werden könnten. (APA/Reuters/red)