Wien - Anlässlich des Internationalen Frauentages haben sich bereits am Mittwoch zahlreiche Interessensvertretungen und Hilfsorganisationen zu Wort gemeldet. Die Arbeiterkammer, die Industriellenvereinigung und das Rote Kreuz haben sich in Aussendungen für den Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen ausgesprochen. Auf die spezielle Situation von weiblichen Flüchtlingen und Migrantinnen machte die Diakonie aufmerksam.

Einkommenunterschiede durch Einstieg in "untypische" Berufe verringern

So will die Industriellenvereinigung einerseits mehr Frauen für die Forschung und Technik interessieren, andererseits gelte es Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern, so der Präsident der Industriellenvereinigung Veit Sorger. Wenn Frauen verstärkt "untypische Berufe" ergreifen, könnten mittelfristig nicht nur Einkommensunterschiede verringert, sondern auch das Armutsrisiko gesenkt werden, so der Tenor. Außerdem müssten Rahmenbedingungen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf geschaffen werden, meinte Sorger und betonte in diesem Zusammenhang die Wichtigkeit des Ausbaus von Kinderbetreuungsplätzen.

Kinderbetreuung großes Anliegen

In die selbe Kerbe schlug auch die Arbeiterkammer. Der Ausbau der "fehlenden 46.000 Betreuungsplätze" sei dringend notwendig, so die Leiterin der AK-Frauenabteilung, Ingrid Moritz in einer Aussendung. Die von der ÖVP angekündigte Evaluierung des Bedarfs in der Kinderbetreuung sei unnötig, da sie keine neuen Fakten bringe. Einmal mehr pochte die AK auf noch mehr Wahlmöglichkeiten beim Kinderbetreuungsgeld.

Auch das Österreichische Rote Kreuz sieht den Ausbau von Kinderbetreuungsplätzen als wichtigen Schritt, um Frauen ein selbst bestimmtes Leben zu ermöglichen. In einer Aussendung sprach sich Präsident Fredy Mayer außerdem für ein einkommensabhängiges Karenzgeld aus. Damit könne verhindert werden, dass der Nachwuchs vor allem für allein erziehende Mütter zur "Eintrittskarte ins Armenhaus" werde.

Faire Chance geben

Auf die spezielle Situation von Flüchtlingen wies in einer Aussendung auch der Direktor der Diakonie Michael Chalupka hin. "Frauen, die aus Angst, Not und Terror ihre Heimat verlassen mussten" sollten in Österreich eine faire Chance erhalten. (APA/red)