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Begleitet von Protestdemonstrationen hat US-Präsident George W. Bush am Donnerstag eine Reise durch fünf lateinamerikanische Länder im brasilianischen Sao Paulo begonnen. Schon im Vorfeld haben in Brasilien mehrere Organisationen Proteste gegen den Besuch des US-Präsidenten angekündigt. 32 Organisationen, darunter der Gewerkschaftsdachverband CUT, die Nationale Studentenzentrale CNE bilden zusammen die "Koordination der Sozialbewegungen" (CMS), die Bush nach eigenen Angaben auf Schritt und Tritt mit Protesten begleiten will.

Foto: AP/Penner

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Schon vor seiner Ankunft war es zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Die Sicherheitskräfte setzten Tränengas ein, nachdem tausende Menschen friedlich durch Sao Paulo gezogen waren.

Foto: Reuters/Barriera

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Einige Teilnehmer berichteten, sie seien von Polizisten geschlagen worden. Bei Auseinandersetzungen wurden Medienberichten zufolge mindestens 17 Menschen verletzt.

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Auch in Kolumbien - neben Uruguay, Guatemala und Mexiko eine der weiteren Stationen der sechstägigen Reise - gab es bereits den zweiten Tag in Folge Zusammenstöße zwischen Studenten und der Polizei.

Im Mittelpunkt der Gespräche in fünf Ländern Mittel- und Südamerikas sollen Handelsthemen, Drogenbekämpfung und Immigrationsfragen stehen. Bush will mit der Reise nach eigenen Angaben signalisieren, dass er den Beziehungen zu den Ländern südlich der USA hohe Priorität einräumt.

Im Bild: Bush mit dem kolumbianischen Präsidenten Alvaro Uribe im Jahr 2004.

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Sein schärfster Widersacher in der Region, Venezuelas Linkspräsident Hugo Chávez, wird sich dicht an seine Fersen heften: Während Bush am Freitag in Uruguay die Ranch von Präsident Tabaré Vázquez besucht, wird Chávez auf der argentinischen Seite des Rio de la Plata, in Buenos Aires, eine Massendemo gegen Bush anführen.

Foto: AP/Ferando Llano

Bush sucht in der Region auch nach Verbündeten gegen den unbequemen Chávez. Da sich Chávez als sozialistischer Vorreiter von Lateinamerika positioniert, indem er etwa Projekte in Bolivien finanziert oder Argentinien finanziell unterstützt, versucht auch Bush auf das Thema Armutsbekämpfung zu setzen.

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Heute (Freitag) will Bush in Brasilien zunächst eine Bioethanol-Anlage besuchen und sich dann mit seinem brasilianischen Amtskollegen Luiz Inacio "Lula" da Silva treffen. Dabei soll es nach offiziellen Angaben vor allem um die Kooperation bei der Herstellung von Ethanol und dessen Vermarktung in Drittstaaten gehen. Beide Länder zusammen halten einen Anteil von 70 Prozent an der Welt-Ethanolproduktion.

Im Bild: George W. Bush und Luiz Inacio Lula da Silva im Juli 2006 am G8-Gipfel in St. Petersburg.

Foto: AP/Pablo Martinez Monsivais

Bush sieht in den Biokraftstoffen eine Chance, die Abhängigkeit von Rohöl-Importen zu verringern. Auch dieser Vorstoß ist vermutlich gegen Chavez gerichtet, der US-Gegner betreibt seine Politik einer Einigung Lateinamerikas unter linkem Vorzeichen vor allem mit Hilfe von Dollar-Milliarden, die er durch Öl-Exporte in die USA einnimmt.

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Bush wird auch das kleine Uruguay und seinen Präsidenten Tabare Vazquez besuchen. Uruguay will trotz Protesten von Chávez und da Silva ein bilaterales Freihandelsabkommen mit den USA eingehen.

Im Bild: Protestmarsch gegen Bush in Uruguay.

Foto: REUTERS/Andres Stapff

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Auch einer der letzten Verbündeten der USA, Mexiko, steht auf dem Tourplan. Als den USA politisch neutral bis freundschaftlich gesinnte Länder gelten auch Kolumbien unter dem konservativen Präsidenten Alvaro Uribe und die mittelamerikanischen Staaten Guatemala und El Salvador.

Im Bild: Auch in Mexiko ist Präsident Bush nicht überall willkommen. Hier wird in Merida protestiert.

Foto: EPA/Jacinto Kanek

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Von Brasilien aus reist Bush weiter nach Uruguay, Kolumbien, Guatemala und Mexiko. Gegner von Bushs Politik kündigten Protestkundgebungen während seines Besuchs in ihren Ländern an. (red, APA/derStandard.at, 8.3.2007)

Foto: AP/Eraldo Peres