Bild nicht mehr verfügbar.

Foto:APA/EPA/FRANK RUMPENHORST
Stuttgart - Der größte US-Autobauer General Motors (GM) hat einem Zeitungsbericht zufolge kein Interesse an der Übernahme seines verlustreichen Konkurrenten Chrysler. GM denke nicht über eine Ausweitung der Produktionskapazitäten nach, zitierte die Tageszeitung "Financial Times Deutschland" GM-Chef Rick Wagoner in ihrer Donnerstagausgabe.

"Zusätzliche Marken aufzunehmen hat für uns momentan keine Priorität", sagte Wagoner dem Blatt weiter. Gleiches gelte für eine Kapitalbeteiligung an einem anderen Unternehmen. Dadurch werde Kapital gebunden. GM konzentriere sich derzeit darauf, die Produktionskapazitäten in den USA zu reduzieren, um die Werke künftig 100-prozentig auslasten zu können.

Wie GM schreibt die US-Tochter von DaimlerChrysler wegen hoher Produktionskosten und hoher Rabatte rote Zahlen. Im kommenden Jahr soll die US-Gruppe mit den Marken Chrysler, Jeep und Dodge nach Stellenkürzungen und Kostensenkungen wieder einen kleinen Gewinn abwerfen. Parallel dazu sucht DaimlerChrysler-Chef Dieter Zetsche nach Kooperationspartnern oder möglichen Käufern für Chrysler.

Bisher galt GM als einer der wenigen ernsthaften Interessenten aus der Branche für Chrysler. Kreisen zufolge hat es in den vergangenen Monaten zwischen beiden Unternehmen mehrere Gespräche über einen Kauf oder eine Allianz gegeben. Anfang der Woche hatte Wagoner auf dem Autosalon in Genf jeden Kommentar zu möglichen Verhandlungen mit Chrysler abgelehnt. Laut DaimlerChrysler-Chef Zetsche stehen GM und Chrysler in laufenden Verhandlungen über eine Kooperation bei Geländewagen und Pickup-Trucks, die sich derzeit auf dem US-Markt auch mit hohen Rabatten nur schwer verkaufen lassen. (APA/Reuters)