Konzernchef konzentriert sich derzeit auf interne Restrukturierung
Redaktion
,
Stuttgart - Der größte US-Autobauer General Motors
(GM) hat einem Zeitungsbericht zufolge kein Interesse an der
Übernahme seines verlustreichen Konkurrenten Chrysler. GM denke nicht
über eine Ausweitung der Produktionskapazitäten nach, zitierte die
Tageszeitung "Financial Times Deutschland" GM-Chef Rick Wagoner in
ihrer Donnerstagausgabe.
"Zusätzliche Marken aufzunehmen hat für uns momentan keine
Priorität", sagte Wagoner dem Blatt weiter. Gleiches gelte für eine
Kapitalbeteiligung an einem anderen Unternehmen. Dadurch werde
Kapital gebunden. GM konzentriere sich derzeit darauf, die
Produktionskapazitäten in den USA zu reduzieren, um die Werke künftig
100-prozentig auslasten zu können.
Wie GM schreibt die US-Tochter von DaimlerChrysler wegen hoher
Produktionskosten und hoher Rabatte rote Zahlen. Im kommenden Jahr
soll die US-Gruppe mit den Marken Chrysler, Jeep und Dodge nach
Stellenkürzungen und Kostensenkungen wieder einen kleinen Gewinn
abwerfen. Parallel dazu sucht DaimlerChrysler-Chef Dieter Zetsche
nach Kooperationspartnern oder möglichen Käufern für Chrysler.
Bisher galt GM als einer der wenigen ernsthaften Interessenten aus
der Branche für Chrysler. Kreisen zufolge hat es in den vergangenen
Monaten zwischen beiden Unternehmen mehrere Gespräche über einen Kauf
oder eine Allianz gegeben. Anfang der Woche hatte Wagoner auf dem
Autosalon in Genf jeden Kommentar zu möglichen Verhandlungen mit
Chrysler abgelehnt. Laut DaimlerChrysler-Chef Zetsche stehen GM und
Chrysler in laufenden Verhandlungen über eine Kooperation bei
Geländewagen und Pickup-Trucks, die sich derzeit auf dem US-Markt
auch mit hohen Rabatten nur schwer verkaufen lassen. (APA/Reuters)
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