Wien - Die österreichischen "Nobelpreise", die Start- und Wittgensteinpreise, werden heuer nicht wie bisher im Juni, sondern erst Mitte November vergeben. Das gab der Präsident des Wissenschaftsfonds FWF, Christoph Kratky, am Donnerstag in Wien bekannt. Grund dafür ist der neue European Research Council (ERC), mit dem die EU ab heuer erstmals Grundlagenforschung fördert. Begonnen wird heuer mit Förderungen für Jung-Forscher in Höhe von insgesamt 300 Mio. Euro.

"Diese Förderung für junge Nachwuchsforscher ist nahezu identisch mit unserem Start-Programm", sagte Kratky. Mit dem österreichischen Start-Preis werden jährlich hochqualifizierte junge Wissenschafter mit bis zu 200.000 Euro jährlich für sechs Jahre ausgezeichnet. "Wir fürchten, dass wir mit diesem nationalen Programm, wo man ja nur gegen Österreicher konkurrieren muss, die Antragsfreude beim ERC, wo man mit Forschern aus ganz Europa im Wettbewerb steht, reduzieren", sagte Kratky. Weil das nicht gewollt sei, müssen ab heuer alle Antragsteller, die sich für den Start-Preis bewerben, auch für die ERC-Förderung bewerben.

Sollte ein bereits mit dem Start-Preis ausgezeichneter Wissenschafter auch die ERC-Förderung erhalten, muss er auf Grund des allgemein gültigen Doppelförderverbotes den Start-Preis zurückgeben. Dieses Geld stehe dann aber im nächsten Jahr für einen weiteren Start-Preis zur Verfügung. (APA)