Montage: Redaktion
Wenig beeindruckt von der neuen Windows-Generation zeigt sich das US-Verkehrsministerium: Derzeit gebe es kein überzeugendes Argument für ein Update auf Vista , sieht sich CIO Daniel Mintz überzeugt.

Kosten

Ganz im Gegenteil gebe es derzeit ein ganze Reihe von Gründen nicht auf die neueste Version des Microsoft-Betriebssystems zu wechseln. Dazu zählen neben den zusätzlich entstehenden Kosten auch die vielen Kompatibilitätsprobleme mit bestehenden Anwendungen, heißt es in einem Memo von Mitte Jänner.

Moratorium

Als Konsequenz daraus untersagt die Behörde seinen MitarbeiterInnen mittels eines "unbefristeten Moratoriums" ausdrücklich die Nutzung von Windows Vista auf den 15.000 Desktop-Rechnern des Verkehrsministeriums. Auch der Internet Explorer 7 und Office 2007 stehen auf der Bann-Liste, eine Ausnahme gibt es nur per expliziter Erlaubnis des Chief Information Officers.

Alternativen

Gleichzeitig sieht man sich nach Alternativen für Windows Vista um. Eine der dabei zur Diskussion stehenden Lösungen wäre ein Umstieg auf eine Kombination aus Novells SUSE Linux und - für eine begrenzte Zahl von NutzerInnen - Mac OS X.

FAA

Doch das Verkehrsministerium ist nicht die einzige Behörde, die sich aktiv nach Alternativen umsieht: Bei der US-Luftfahrtsbehörde (FAA) überlegt man derzeit statt der Microsoft-Software Online-Anwendungen von Google zum Einsatz zu bringen.

Strategie

"Die Verwendung der Google Apps Premier Edition würde eine vollständige andere Computer-Strategie für die Behörde einläuten", so FAA-CIO David Bowen. Die Bedeutung des klassischen Desktops würde dabei in den Hintergrund treten, da das meiste ohnehin über den Webbrowser passiert. Als Basis könnte dann eine Thin-Client-Lösung mit Linux als Betriebssystem fungieren.

Angebot

Die Google Apps Premier Edition ist seit kurzem für rund 50 US-Dollar pro Arbeitsplatzlizenz zu haben. Darin enthalten ist ein 24-Stunden-Support, der für Behörden und Unternehmen eine Voraussetzung für eine Umstellung der eigenen IT-Infrastruktur darstellt. Gleichzeitig ist man damit aber um ein vielfaches günstiger als die vergleichbaren Angebote von Microsoft. Diese bieten dafür zwar mehr Funktionalität, die aber in vielen Fällen gar nicht benötigt wird.

Symbolik

Eine finale Entscheidung gibt es bei beiden Behörden zum derzeitigen Zeitpunkt allerdings noch nicht. Auch einen verspäteten Umstieg auf Vista will man nicht ausschließen, falls die zahlreichen Probleme noch beseitigt werden können - und man sich mit keiner der Alternativen anfreunden kann. Trotzdem stehen die Überlegungen des Verkehrsministeriums und der Luftfahrbehörde durchaus symbolisch für einen wiedererstarkten Wettbewerb. In der Vergangenheit waren bei beiden Updates auf neue Windows-Versionen praktisch automatisch beschlossene Sache. (red)