Wien - Nachdem sich das Slowcore-Trio Low aus Minnesota mit dem siebten Album "The Great Destroyer" erstaunlich beschwingt gab und dafür auch viel Lob bekam, schaltet man nun mit "Drums and Guns" (Sub Pop/Trost - VÖ: 23. März) wieder einen Gang zurück. Erneut arbeitete man Produzent Dave Fridmann zusammen. Stilistisch bekommt der gewohnt düstere Low-Sound diesmal mit geloopten Vocals und dem zurückhaltenden Einsatz von Drum-Computern neue Nuancen. "

Auch Vienna Teng setzt sich nicht nur mit den sonnigen Seiten des Daseins auseinander, doch erweisen sich ihre Songs als weitaus massenkompatibler. Vor kurzem war Vienna Teng zu Gast in Wien und gab in den Räumlichkeiten des Ober-Crooners Louie Austen eine Kostprobe ihrer Mixtur aus Pop und Jazz. Anlassfall war die Präsentation ihres dritten Albums "Dreaming through the Noise" (Universal), für das die Kalifornierin taiwanesischer Abstammung ihre Fühler nun auch nach Europa ausstreckt. Dass die Piano spielende Teng sich wie die Hauptstadt Österreichs nennt, liegt übrigens nicht an der vermeintlich originellen Namensgebung ihrer Eltern, sondern ist Ausdruck ihrer musikalischen Verbundenheit mit der Donau-Metropole.

Nach gelungener Zusammenarbeit mit Ex-Bell And Sebastian-Mitglied Isobel Campbell ist der ehemalige Sänger der Screaming Trees, Mark Lanegan, diesmal bei den Soulsavers singend zu Gast. Die Soulsavers zeigen mit dem Album "It's Not How Far You Fall, It's The Way You Land" (edel Records - VÖ: 30.03.) einen extremen Richtungswechsel weg vom TripHop und haben mit Neo-Blues-Legende Lanegan als Vokalisten so etwas wie einen Haupttreffer gelandet. Ebenso konnte für das Duett "Through My Sails" Bonnie 'Prince' Billy aka Will Oldham gewonnen werden. Herausgekommen sind dabei dunkle Balladen, deren elektronische Instrumentierung immer noch staubig genug klingt, um als Begleitung für Lanegans gebrochenen Bariton zu entsprechen.

Erstaunlich ist, wie wenig das Album "Our Favorite Shop" (Universal) von Style Council auch nach mehr als zwei Jahrzehnten nach seiner Veröffentlichung von seiner Größe eingebüßt hat. "Walls Come Tumbling Down" oder das als Bonus enthaltene "Shout to the Top" zeigen sich auch auf der Deluxe Version als zeitlose Pop-Songs und lassen nostalgische Gefühle hochkommen. Paul Weller sieht das Album im Booklet als Höhepunkt seiner von Jazz und Soul inspirierten Phase nach The Jam. Neben dem remasterten Studioalbum rundet eine zweite CD mit Demo- und Liveaufnahmen die Rückschau auf eine Blütezeit des britischen Pop ab. (APA)