Besonders der Anbau im spanischen Nationalpark Donana führt zu Entwässerung - 70
Prozent des Wassers stammt laut WWF aus illegalen Brunnen
Redaktion
,
Wien - Wintererdbeeren aus Spanien gefährden Europas
Zugvögel: Diese Befürchtung teilte der World Wide Fund for Nature
(WWF) am Montag mit. Die Organisation warnte besonders vor den Folgen
des Anbaus der Früchte im südspanischen Nationalpark Donana, in dem
rund sechs Millionen Zugvögel auf ihrem Flug nach Afrika
zwischenlanden.
Durch die Entwässerung sei die Pflanzen- und Tierwelt des
Nationalparks, der UNESCO-Weltkulturerbe ist, in Gefahr. Wegen der
vielen illegalen Brunnen sei der Grundwasserspiegel schon jetzt um
die Hälfte gesunken, so WWF-Sprecher Franko Petri. Bodenerosion und
Waldbrände zerstören die Pinienwälder, Giftstoffe und Dünger
schädigen die Bodenwelt. Die Umweltorganisation gab bekannt, sich
zukünftig für fair und ökologisch nachhaltig produzierte Erdbeeren
aus Spanien einzusetzen und startete eine Reihe von Projekten.
Was zu tun wäre
Die Schließung der illegalen Brunnen und die Reduktion von
Düngemitteln und Pestiziden stehen laut WWF dabei an erster Stelle.
Außerdem startete die Organisation im Herbst ein Pilotprojekt zur
intelligenten Bewässerung, mit dem 30 Prozent des Wassers eingespart
werden können. Man sei auch im Gespräch mit mehreren europäischen
Supermarktketten, damit diese nur noch nachhaltig angebaute Erdbeeren
anbieten, so Petri.
Seit 25 Jahren hat sich in der südspanischen Provinz Huelva eine
Erdbeerwirtschaft entwickelt, die heute die zweitgrößte der Welt ist:
2.000 Erdbeerfarmer bauen laut Informationen des WWF auf 6.000 Hektar
jährlich bis zu 200.000 Tonnen Wintererdbeeren für ganz Europa an.
Diese Früchte werden von den großen Supermarktketten auch nach
Österreich exportiert. "Kaum jemand weiß, welche Folgen dieser
intensive Erdbeeranbau für den Nationalpark hat", erklärte Petri,
denn "Erdbeeren brauchen drei Mal so viel Wasser wie Getreide". 70
Prozent des Wassers stammen aus illegalen Brunnen. "Solange die
Probleme im Nationalpark Donana nicht gelöst sind, ist es besser, im
Winter auf Tiefkühlerdbeeren aus Österreich zurückzugreifen", sagte
Petri. (APA)
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