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Foto: REUTERS/Ibraheem Abu Mustafa
Wien - Wintererdbeeren aus Spanien gefährden Europas Zugvögel: Diese Befürchtung teilte der World Wide Fund for Nature (WWF) am Montag mit. Die Organisation warnte besonders vor den Folgen des Anbaus der Früchte im südspanischen Nationalpark Donana, in dem rund sechs Millionen Zugvögel auf ihrem Flug nach Afrika zwischenlanden.

Durch die Entwässerung sei die Pflanzen- und Tierwelt des Nationalparks, der UNESCO-Weltkulturerbe ist, in Gefahr. Wegen der vielen illegalen Brunnen sei der Grundwasserspiegel schon jetzt um die Hälfte gesunken, so WWF-Sprecher Franko Petri. Bodenerosion und Waldbrände zerstören die Pinienwälder, Giftstoffe und Dünger schädigen die Bodenwelt. Die Umweltorganisation gab bekannt, sich zukünftig für fair und ökologisch nachhaltig produzierte Erdbeeren aus Spanien einzusetzen und startete eine Reihe von Projekten.

Was zu tun wäre

Die Schließung der illegalen Brunnen und die Reduktion von Düngemitteln und Pestiziden stehen laut WWF dabei an erster Stelle. Außerdem startete die Organisation im Herbst ein Pilotprojekt zur intelligenten Bewässerung, mit dem 30 Prozent des Wassers eingespart werden können. Man sei auch im Gespräch mit mehreren europäischen Supermarktketten, damit diese nur noch nachhaltig angebaute Erdbeeren anbieten, so Petri.

Seit 25 Jahren hat sich in der südspanischen Provinz Huelva eine Erdbeerwirtschaft entwickelt, die heute die zweitgrößte der Welt ist: 2.000 Erdbeerfarmer bauen laut Informationen des WWF auf 6.000 Hektar jährlich bis zu 200.000 Tonnen Wintererdbeeren für ganz Europa an. Diese Früchte werden von den großen Supermarktketten auch nach Österreich exportiert. "Kaum jemand weiß, welche Folgen dieser intensive Erdbeeranbau für den Nationalpark hat", erklärte Petri, denn "Erdbeeren brauchen drei Mal so viel Wasser wie Getreide". 70 Prozent des Wassers stammen aus illegalen Brunnen. "Solange die Probleme im Nationalpark Donana nicht gelöst sind, ist es besser, im Winter auf Tiefkühlerdbeeren aus Österreich zurückzugreifen", sagte Petri. (APA)