Die Allianz-Versicherungsgruppe ist erst kürzlich in Österreich ins Direktveranlagungsgeschäft eingestiegen und macht Mitbewerbern wie der ING Diba oder der easybank der BAWAG scharfe Konkurrenz. Ab sofort zahle sie mit "Allianz Top Cash" für täglich fälliges Geld 3,6 Prozent Zinsen und gebe damit die Leitzinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB) direkt an ihre Privatkunden weiter, teilte die Allianz am Montag in einer Aussendung mit.

Am Donnerstag der Vorwoche hatte die EZB den Leitzins in der Euro-Zone von 3,5 auf 3,75 Prozent und damit auf das höchste Niveau seit September 2001 angehoben. "Wir haben versprochen, dass wir Erfolge in der Kapitalveranlagung konsequent an unsere Kunden weitergeben und wir halten unsere Versprechen", sagt Allianz-Vorstandsvorsitzender Wolfram Littich. Die Allianz Investmentbank AG erhöht deshalb mit Wirkung vom 13. März 2007 den Zinssatz für "Allianz Top Cash" von 3,375 auf 3,60 Prozent.

Die Allianz hat ihre Geschäftsstrategie verstärkt auf den Vorsorgebereich ausgerichtet und vor knapp einem Monat angekündigt, dass sie bei der Veranlagung für Kunden generell Preisführer sein will. "Mit dieser sofortigen Zinserhöhung profitieren unsere Kunden erneut unmittelbar und direkt von diesem Zinsvorteil", so Littich.

Untersuchungen zeigen, dass sich speziell im Bereich der Eigenvorsorge der Bedarf der Kunden in den nächsten Jahren vervielfachen wird. Mit "Allianz Top Cash" habe sich die Allianz bei der Verzinsung von Kontoguthaben an die vorderste Position im Wettbewerb gesetzt: Für das relativ hoch verzinste, täglich verfügbare Geld gibt es keine betraglichen Unter- oder Obergrenzen.

Mit "Allianz Top Cash" könnten Privatkunden bei der Allianz Gruppe Österreich Geldmarktkonditionen wie Großanleger lukrieren. Die Kontoeröffnung sowie die Legitimation seien bei den Kundenbetreuern der Allianz sowie bei ihren Agenturpartnern möglich. Bereits vor dem Start der Werbekampagne hätten bis jetzt schon mehr als 1.000 Kunden über 7,5 Mio. Euro in "Allianz Top Cash" veranlagt.

In etwa zwei Jahren will die Allianz früheren Angaben zufolge im Bereich täglich fälliges Geld rund 50.000 Kunden mit einem Volumen von rund 50 Mio. Euro haben. Zum Vergleich: Die ING Diba hat nach eigenen Angaben rund 300.000 Kunden. Allianz-Chief Investment Officer Martin Bruckner erwartet "einen ansehnlichen Zufluss von Geldern, die jetzt auf klassischen Sparbüchern liegen". Littich geht "mit Sicherheit von einem Verdrängungsswettkampf" aus.

Einzahlungen bei der Allianz erfolgen durch Überweisung vom inländischen Girokonto des Kunden, das zu dessen Sicherheit auch als Referenzkonto für die Rücküberweisung des Guthabens dient. Diese erfolgt ebenso kostenlos wie die Kontoführung sowie eine eventuelle Kontoschließung. Kunden können via Top Cash-Hotline 05 9009 550 sowie topcash@allianz.at an jedem Bankarbeitstag über ihr Guthaben verfügen und den Kontostand jederzeit im Internet abfragen. Noch im März werden online auch Kontodispositionen möglich sein.

Der Zinssatz von 3,60 Prozent gilt laut Allianz bis auf weiteres und orientiert sich an den kurzfristigen Geldmarktzinsen. Kunden werden über eine eventuelle Zinssatzänderung im Vorhinein informiert. Die Anlageexperten der Allianz erwarten, dass die EZB im Laufe des Jahres ihren Leitzinssatz auf vier Prozent anheben wird: eine Bewegung, von der auch die Anleger in "Allianz Top Cash" abermals profitieren sollten.(APA)