San Francisco - Der Gen-Pioneer Craig Venter hat einen gewaltigen "Fischzug" nach Erbmaterial von Mikroorganismen im Ozean unternommen. Aus den Proben der Tour über den Nordwestatlantik und den östlichen tropischen Pazifik seien insgesamt 6,3 Milliarden Genbausteine (Basenpaare) isoliert worden, schreibt das Team um Venter im Fachblatt "PLoS Biology" (Bd. 5, Nr. 3, Artikel e77, e16 und e17). Das seien doppelt so viele Bausteine wie im menschlichen Erbgut stecken. Die Zahl bekannter Proteine habe sich mit der Exkursion nahezu verdoppelt.

"Tausende neuer Protein-Familien"

Die Forscher vom Craig Venter Institut in Rockville (US-Staat Maryland) kreuzten mit dem Segelschiff "Sorcerer II" 8.000 Kilometer weit über die Meere und entnahmen Proben aus bis zu etwa 30 Metern Tiefe. Aus den Gensequenzen seien mehr als sechs Millionen Proteine abgeleitet worden, einschließlich "Tausender neuer Protein-Familien". Überraschend viele davon gingen auf Viren zurück. Dies weise darauf hin, dass die Vielfalt der Viren in den Weltmeeren viel größer sei als bisher angenommen. (APA/dpa)