Jerusalem - Der israelische Inlandsgeheimdienst Shin Beth sorgt sich um die wachsende Radikalisierung der arabischen Israelis. "Sie identifizieren sich mehr und mehr mit terroristischen Organisationen und dem Iran", zitierte die israelische Tageszeitung "Maariv" Shin-Beth-Chef Yuval Diskin aus einem vertraulichen Gespräch mit Regierungschef Ehud Olmert. Dies stelle langfristig eine "strategische Gefahr" für Israel dar. Um dieser Tendenz entgegenzuwirken, empfahl der Geheimdienstchef laut dem Bericht, den arabischen Israelis dieselben Rechte wie ihren jüdischen Mitbürgern einzuräumen.

1,2 Millionen

Die arabische Minderheit mit israelischer Staatsangehörigkeit stammt von den 160.000 Palästinensern ab, die nach der Gründung des israelischen Staates 1948 in ihrer Heimat blieben. Mittlerweile gibt es 1,2 Millionen Palästinenser mit israelischem Pass. Die Mehrheit von ihnen fühlt sich in Israel als Bürger zweiter Klasse.

Laut einer von "Maariv" veröffentlichten Umfrage der Universität Haifa vermeiden 63 Prozent der befragten jüdischen Israelis Besuche in arabischen Ortschaften ihres Landes, 68 Prozent befürchten sogar einen Aufstand der arabischen Minderheit. Auf der anderen Seite haben mehr als 71 Prozent der arabischen Israelis Angst, Opfer jüdischer Gewalt zu werden. 80 Prozent fürchten, von ihrem Land vertrieben zu werden. (red/APA)