Lipponen hatte in einem am selben Tag erschienenen Interview mit der Tageszeitung "Helsingin Sanomat" das politische System Finnlands als "das vielleicht beste der Welt" gerühmt. In dem Interview gab Lipponen der finnischen Öffentlichkeit auch so etwas wie ein politisches Vermächtnis auf den Weg.
Option Nato
Der jahrelang unermüdlich für den Beitritt Finnlands zur NATO eintretende Politiker bezeichnete die NATO wohl als eine weiterhin bestehende Option. Derzeit seien die Voraussetzungen für ein Beitrittsansuchen - ein breiter politischer Konsens und die Unterstützung der Bevölkerung Finnlands - nicht gegeben. Dagegen brach Lipponen einmal mehr eine Lanze für den Bau eines weiteren Atomkraftwerks in Finnland. Die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien sei zwar ein Teil der Energiestrategie, sie reiche jedoch nicht aus, um den Fahrplan für die Erreichung der Klimaziele einhalten zu können, so Lipponen.
Der am 23. April seinen 66. Geburtstag begehende Sozialdemokrat Lipponen will sich nach über 40 Jahren politischer Karriere nun seinen Memoiren widmen. Der erste Teil - die Zeit bis 1995, das Jahr, in dem er erstmals Regierungschef wurde - soll im Herbst 2008 erscheinen.