Bregenz - Die Vorarlberger Landesregierung hat am Dienstag den formellen Beschluss zur Neugestaltung des Vorarlberger Landesmuseums gefasst. Bei einem Investitionsvolumen von 30 Mio. Euro soll das neue Vorarlberger Landesmuseum 2012 eröffnet werden. Als nächster Schritt wird ein EU-weiter Architekturwettbewerb ausgeschrieben, informierte Landeshauptmann Herbert Sausgruber (V) im Anschluss an die Regierungssitzung.

Hochbau-Landesrat Dieter Egger (F) rechnete mit rund 200 Bewerbungen für den Architekturwettbewerb. Der Wettbewerb solle bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Der Jury wird laut Egger neben anderen renommierten Architekten auch Dieter Henke angehören. "Der Baubeginn ist für Herbst 2009 vorgesehen", sagte der Landesrat.

In Bregenz will man in anderer "Liga" spielen

Kultur-Landesrat Markus Wallner (V) sprach von einem "Freudentag" und vom Beginn einer neuen Ära. "Wir wollen in Bregenz mit den Festspielen, dem Kunsthaus, dem Landestheater und dem neuen Landesmuseum eine Kulturmeile schaffen", betonte Wallner. Museum-Direktor Tobias Natter stellte fest, dass es diesen Grundsatzbeschluss brauche, "um in der Liga zu spielen, in der wir sein wollen".

Das Vorarlberger Landesmuseum wurde 1857 gegründet und befindet sich seit 1905 im Gebäude am Bregenzer Kornmarktplatz. Dieses wurde letztmalig 1960 umgebaut und entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen an einen Museums-Bau. In die Neugestaltung - möglich ist auch ein Neubau - wird auch die frühere Bezirkshauptmannschaft miteinbezogen, wodurch die Nutzfläche des Landesmuseums von 2.000 auf 4.000 Quadratmeter verdoppelt werden kann.

"Kompetenzzentrum für Landeskultur"

Das neu positionierte Landesmuseum soll sich als "Kompetenzzentrum für Landeskultur" etablieren. Geplant ist eine Schausammlung, die als roter Faden zur historischen Entwicklung von Land und Leuten konzipiert wird. Thematische Schwerpunkte liegen unter anderem auf der territorialen Landwerdung Vorarlbergs, den historischen Anfängen, dem Phänomen der Vorarlberger Barockbaumeister oder auch der Zeit um 1800 mit Angelika Kauffmann.

Grundsätzlich soll das Landesmuseum ein "Haus der Geschichte" werden, in dem der bildenden Kunst ein besonderer Stellenwert zukommt und neben der permanenten Schausammlung auch Wechselausstellungen zu sehen sein werden. Pro Jahr ist künftig eine auf den Sommertourismus abgestimmte Großausstellung vorgesehen. (APA)