90 Prozent der Candidosen werden beim Menschen durch Candida albicans hervorgerufen. Üblich sind auch die Bezeichnungen Candidosis, Candidiasis, Candidamykose oder Soor.

Candida albicans ist ein fakultativ pathogener Keim. Damit gehört er als friedfertiger Mitesser (Kommensale) zur normalen mikrobiellen Flora des Menschen. Bei gesunden Menschen kann Candida albicans Haut und Schleimhäute befallen, wobei diese Infektionen eher unangenehm als gefährlich sind. Begünstigend für die diversen Erkrankungen sind ein bestehender Diabetes, eine intensive Antibiotikagabe oder eine Cortisontherapie.

Candida auf der Haut

Pilze lieben es warm und feucht. Sie besiedeln daher bevorzugt Übergewichtige, da diese Menschen besonders viele Hautfalten anbieten. In den sogenannten intertriginösen Arealen, unterhalb der Brust oder im Leistenbereich fühlt sich der Pilz besonders wohl. Neugeborene bieten vor allem unter der Windel ein ideales Klima. Gleichzeitig mit dem Windelsoor tritt oft auch ein Mundsoor auf. Zwischen den Fingern und Zehen hält sich der Pilz dann gerne auf, wenn diese häufig in Kontakt mit Wasser treten.

Mundsoor

Bei dieser akuten Erkrankung findet man stippchenförmige weiße Beläge, unter denen sich eine hochrote leicht blutende Schleimhaut befindet. Subjektiv werden vor allem Geschmacksstörungen und ein pelziges Gefühl beschrieben. Besonders häufig erkranken daran Säuglinge bis zum sechsten Lebensmonat. Bei den Babys macht sich der Soor unter anderem durch eine Trinkschwäche bemerkbar. Von der chronischen Candidose im Mund sind im wesentlichen Zahnprothesenträger betroffen.

Scheidenpilze

In der Vagina spricht der Mediziner bei Candidainfektionen von einer Soorkolpitis, Vulvakandidose oder Vulvovaginitis. Typischerweise leiden die Frauen unter Juckreiz und Brennen im Bereich der Vagina und haben einen weißlich bröckeligen Ausfluss. Beim Mann siedelt sich Candida albicans bevorzugt im Bereich der Eichel und Vorhaut an (Balanitis).

Innere Organe

Selten ist ein Candida-Befall der inneren Organe. Ist die Immunabwehr geschwächt, beispielsweise nach einer Chemotherapie bei Krebs, nach Organtransplantationen oder bei HIV-Infizierten, so können die Pilze über die Blutgefäße in ein oder mehrere Organe absiedeln. Für diese Patienten kann der Hefepilz zur Lebensbedrohung werden.

Diagnose

Sichtbare Candidainfektionen der Haut und Schleimhaut sind für den Mediziner fast immer allein durch Betrachtung erkennbar. Um die Diagnose abzusichern kann er jedoch vom betroffenen Bereich einen Abstrich machen. Dieser wird mikroskopisch untersucht und beweist den Verdacht, dass Pilze vorhanden sind. Nur auf selektiven Nährböden lässt sich auch die Pilzgattung bestimmen. Candida albicans bildet auf diesen Nährböden weißliche Kolonien. Der Befall innerer Organe wird mit Hilfe einer Blutuntersuchung festgestellt.

Therapie

Antimykotika stehen als Medikamente zur Verfügung, um die Pilze abzutöten oder ihre Vermehrung zu hemmen. Je nach Bedarf werden sie als Salben, Cremes, Mundlösungen, Scheidenzäpfchen, Tabletten und Infusionen verabreicht.

Vorbeugend ist es nützlich Pilzen keine günstigen Lebensbedingungen anzubieten. Vor allem das sorgfältige Abtrocknen der Hautfalten nach dem Waschen ist wichtig. (phr)