Der Gewinn von Europas größten Computerhersteller Fujitsu Siemens (FSC) ist wegen hoher Restrukturierungskosten wie erwartet zurückgegangen. Vor allem die Kosten für den Personalabbau bei der von Siemens übernommenen Computer-Wartungssparte PRS drückten den Gewinn vor Steuern in dem am 31. März endenden Geschäftsjahr 2006/07 auf voraussichtlich 85 Mio. Euro, wie das Gemeinschaftsunternehmen von Fujitsu und Siemens am Mittwoch auf der Computermesse CeBIT mitteilte. Ein Jahr zuvor stand noch ein Vorsteuergewinn von 121 Mio. Euro zu Buche.

"2006 war kein gutes Jahr für IT in Westeuropa."

Trotz eines Umsatzanstiegs um 400 Mio. auf sieben Milliarden Euro klagte FSC-Chef Bernd Bischoff über schlechte Zeiten in der Computerbranche: "2006 war kein gutes Jahr für IT in Westeuropa." Obwohl die Geschäfte im Mittleren Osten und in Osteuropa etwas besser liefen, hätten ein Nachfrageeinbruch zur Zeit der Fußball-Weltmeisterschaft und ein Preiskampf seinem Haus zu schaffen gemacht. "Der Preisverfall war sehr brutal. Über das Jahr gesehen hat es einen Preisverfall von etwa 20 Prozent gegeben", sagte Bischoff.

"Wir wollen schon über sieben Milliarden Euro Umsatz rauskommen."

Für das im April beginnende neue Geschäftsjahr äußerte sich der Manager verhalten optimistisch. "Wir wollen schon über sieben Milliarden Euro Umsatz rauskommen." Den Nachfrageschub durch das neue Microsoft-Betriebssystem Windows Vista habe FSC dabei eingeplant. Das Unternehmen, das in Deutschland rund 4700 Menschen beschäftigt, will durch ein erweitertes Service-Angebot, "cooleres Design" und Differenzierungsmerkmale wie eingebautem UMTS-Mobilfunk in Laptops beim operativen Ergebnis weiter zulegen.

"Ob das jetzt 150 oder 160 Mio. Euro werden, darauf will ich mich jetzt nicht festlegen", sagte Bischoff. 2006/07 waren es 140 Mio. Euro. Viel hänge davon ab, mit welchen Preisen Konkurrenten wie Dell, Hewlett-Packard oder Acer gegen den europäischen Platzhirsch anträten.

FSC hat zuletzt deutlich Marktanteile verloren, kurz nach dem Jahreswechsel allerdings zum Gegenangriff geblasen. "Wir haben manche Deals sausen lassen, weil wie schon ein bisschen Profit machen wollen", begründete Bischoff den Anteilsverlust. Wettbewerber hätten sich zum Teil auf Geschäfte mit absehbaren Millionenverlusten eingelassen.(APA/Reuters)