Wien - Die Ökonomen der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) erwarten heuer eine ähnlich gute Konjunktur wie im Vorjahr. Im Februar blieb der BA-CA-Konjunkturindikator mit 4,5 auf dem im Jänner erreichten Rekordniveau. "Die Stimmung in Österreich garantiert ein gutes erstes Quartal", erklärte BA-CA-Chefvolkswirtin Marianne Kager am Montag in einer Pressemitteilung.

Der erneute Anstieg der Konsum- und Industriestimmung in Österreich habe den Indikator trotz nachlassender Stimmung der Industrie im Euroraum unverändert hoch gelassen, die Inlandsnachfrage werde "immer stärker zur treibenden Kraft der Konjunktur in Österreich". Die weltweite Industriekonjunktur habe ihren Höhepunkt dagegen vorläufig überschritten.

Fürs heurige Jahr erwarten die Ökonomen ein Wachstum von 2,8 Prozent, aber keine weitere Beschleunigung. Zwar werde sich die Inlandskonjunktur robust zeigen, die Auslandskonjunktur aber abschwächen. Für 2008 rechnet man mit einem Plus von 2,3 Prozent, "wir befinden wir uns bereits in der Spätphase eines Aufschwungs", konstatierte BA-CA-Konzernvolkswirtschafter Stefan Bruckbauer.

In der EU hat sich das Wachstum zu Jahresbeginn leicht verlangsamt, soll im Verlauf 2007 jedoch wieder anziehen. "Jüngste Prognosen deuten auf ein leichteres Wachstum 2007 hin", sagte der EU-Kommissar für Währungs- und Wirtschaftsfragen, Joaquin Almunia, am Mittwoch. Der Hauptgrund für die Verlangsamung sei die Mehrwertsteuer-Erhöhung in Deutschland. "Es wird damit gerechnet, dass das Wachstum, angetrieben von weiterhin freundlichen Finanzierungsbedingungen, wieder an Fahrt gewinnen wird, die Investitionen stimulieren und die Lage am Arbeitsmarkt verbessern werden, was den privaten Konsum stützt. Die heimische Nachfrage wird deshalb weiterhin die treibende Kraft hinter dem Wachstum bleiben", erklärte Almunia. (APA, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 15.03.2007)