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Fotos: APA/Roland Schlager, Medtronic
Wien - Bis 2025 rechnen Experten mit weltweit 37 Prozent mehr Betroffenen als im Jahr 2000. Mehr als die Hälfte der Neuerkrankungen ließe sich mit richtiger Prävention allerdings verhindern, sagte Rudolf Prager vom Krankenhaus Hietzing. Um die Gefährlichkeit der Zivilisationskrankheit wieder verstärkt in den Köpfen der Österreicher zu platzieren, organisiert der Mediziner den bereits vierten Diabetes-Tag am 13. April in Wien.

Bewegung und leichte Gewichtsreduktion

Bei übergewichtigen Menschen ließe sich bereits mit leichter Gewichtsreduktion und etwas mehr Bewegung das Risiko senken, so der Mediziner. "Die Ernährungsgewohnheiten der Menschen verändern sich aber nicht so, dass wir zufrieden sein könnten", sagte Hannes Schmidl, Bereichsleiter für Strukturentwicklung der Stadt Wien. Lediglich die Hälfte der Wienerinnen und rund 42 Prozent in der Bundeshauptstadt lebenden Männer denken an gesundheitsbewusste Ernährung, sagte er.

80 Prozent "Altersdiabetes"

300.000 bis 380.000 Österreicher leiden laut Zahlen von 2004 an Diabetes, berichtete die Wiener Sozialmedizinerin Anita Rieder. Hinzu komme eine Dunkelziffer von fünf bis 20 Prozent dieser Zahl. 80 bis 90 Prozent seien von dem Typ 2 der Erkrankung ("Altersdiabetes") betroffen, der meist erst relativ spät diagnostiziert wird und lebensstilbedingt ist. Vorsorgeuntersuchungen und Frühentdeckung seien daher besonders wichtig, so Prager.

Global Warning

Mittlerweile könne man in Bezug auf Diabetes von einem "Global Warning" sprechen, meinte Rieder. Weltweit gibt es 250 Millionen Erkrankte. Bis 2025 sollen es um knapp 50 Prozent mehr Männer und knapp 30 Prozent mehr Frauen sein als im Jahr 2000. Allein zwei Millionen Menschen sterben pro Jahr, weil sie sich zu wenig bewegen, so die Universitätsprofessorin.

Neue Methoden und Tests

Beim Diabetes-Tag im Wiener Rathaus sollen neueste Behandlungsmethoden und Studien präsentiert werden. Besucher können sich an Ort und Stelle einem Gesundheitscheck unterziehen. Außerdem werde ein neuer Selbsttest vorgestellt, mit dem man sein persönliches Diabetes-Risiko überprüfen kann, kündigte Organisator Prager an. Im Rahmen eines "Disease Management Programmes" will die Stadt Wien zudem die Zusammenarbeit von Spezialisten rund um das Thema Diabetes forcieren. Derzeit werden in einzelnen Wiener Bezirken praktische Ärzte geschult. (APA)