London - Das mutmaßliche Al-Kaida-Mitglied Khalid Sheikh Mohammed hat sich in einer Anhörung vor einem US-Militärtribunal unter anderem zur Rolle als Drahtzieher der Anschläge am 11. September 2001 bekannt, bei denen rund 3000 Menschen getötet wurden. Der etwa 40-Jährige stammt aus einer pakistanischen Familie und ist seit März 2003 in US-Hand. Im Folgenden ein Überblick über die Attentate, für die er dem Protokoll der Anhörung zufolge die Verantwortung übernommen hat:
  • Die September-Anschläge in den USA: Mohammed sagte, er habe sie "von A bis Z" geplant, organisiert und vorbereitet. Demnach hatte er auch die Verantwortung für die Ausbildung und das Training der 19 Attentäter, die daraufhin vier Passagierflugzeuge entführten und zwei davon in das World Trade Center in New York steuerten.

  • Der Anschlag auf das World Trade Center im Jahr 1993, bei dem sechs Menschen getötet und mehr als tausend verletzt wurden.

  • Die Anschläge auf zwei Nachtclubs auf der indonesischen Ferieninsel Bali im Oktober 2002, bei denen 202 Menschen getötet wurden, darunter viele Touristen.

  • Der 2002 verübte Anschlag auf das Hotel "Paradise" an der kenianischen Küste sowie der Versuch, parallel dazu ein israelisches Passagierflugzeug beim Start vom nahe gelegenen Flughafen Mombasa mit einer Rakete abzuschießen. Das "Paradise" wird von Israelis geführt.

  • Der Versuch, zwei US-Passagierflugzeuge mit Hilfe von in Schuhen versteckten Sprengsätzen zum Absturz zu bringen. Der Brite Richard Reid wurde wegen eines solchen Versuchs im Dezember 2001 zu lebenslanger Haft verurteilt.

  • Der Plan, den Panama-Kanal zu zerstören.

  • Recherche und Finanzierung von Anschlägen auf mehrere ehemalige US-Präsidenten, darunter Jimmy Carter.

  • Pläne für Anschläge auf den Londoner Flughafen Heathrow, das Canary-Wharf-Gebäude im Herzen des neuen Finanzviertels der britischen Hauptstadt und das Wahrzeichen Big Ben.

  • Eine Mit-Verantwortung für Anschlagspläne gegen Papst Johannes Paul II. während einer Reise auf die Philippinen und auf den pakistanischen Präsidenten Pervez Musharraf.

  • Mohammed bekannte sich dem Protokoll zufolge zudem zur Beteiligung an insgesamt 28 Attentaten oder geplanten Anschlägen sowie der Mit-Verantwortung für drei weitere.

  • In der Liste ist nicht das Attentat auf die Synagoge in Djerba genannt, bei dem im April 2002 14 deutsche Touristen und fünf Tunesier getötet wurden. Ein französisches Gericht hat im November 2006 wegen dieses Anschlags Anklage gegen ihn erhoben. Das Verfahren wurde noch nicht eröffnet. (APA/Reuters)