Vitaminpräparate, die Betakarotin enthalten, sollten Warnungen für RaucherInnen auf der Verpackung enthalten. Die Cancer Research Campaign www.crc.org.uk hat diese Empfehlung ausgesprochen, da es Beweise dafür gebe, dass die Einnahme von Betakarotin bei Rauchern das Lungenkrebsrisiko steigere.

Die mit Betakarotin verbundenen Risiken wurden bei klinischen Tests entdeckt, die ursprünglich genau das Gegenteil belegen sollten. Die Wissenschaftler waren davon ausgegangen, dass Betakarotin das Lungenkrebsrisiko senken könnte und wollten entsprechend den Effektivitätsgrad ermitteln. Betakarotin sollte eine Rolle in der Krebsvorbeugung spielen, da es als Antioxidant bekannt war und freie Radikale binden kann.

Die laufende Studie mit 18.000 männlichen und weiblichen TeilnehmerInnen wurde nach Bekanntwerden des negativen Ergebnisses gestoppt. Betakarotin kommt natürlich in Tomaten, Karotten und anderen gelben Gemüsen vor. Gesund ist es vor allem, weil es vom Körper in Vitamin A umgewandelt wird, das für Sehen, Wachstum und den Energiehaushalt wichtig ist. Anscheinend gibt es aber einen entscheidenden Unterschied zwischen den Wirkungen von Betakarotin in Pillenform und dem natürlich vorkommenden. Bisher wurden alle negativen Testergebnisse mit synthetischem Betakarotin erzielt.

Eine finnische Studie, an der 29.000 männliche Raucher teilnahmen, zeigte, dass die Wahrscheinlichkeit einer Lungenkrebserkrankung bei der Einnahme von Betakarotin um 18 Prozent stieg. Eine amerikanische Studie ergab sogar eine 28 Prozent höhere Gefährdung bei RaucherInnen und ArbeiterInnen, die mit Asbest in Kontakt kamen. (pte)