Der französische Medienkonzern Vivendi hat Kreisen zufolge der EU-Kommission den Verkauf einiger Firmenanteile angeboten, um die noch ausstehende Erlaubnis zum Erwerb des Bertelsmann-Musikverlags BMG Music Publishing zu erhalten. Dabei gehe es unter anderem um die Trennung von BMGs Zomba Music, die Hits von Pop-Stars wie Britney Spears, 'N Sync und den Backstreet Boys vertreibt, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person am Donnerstag. Die EU-Kommission wolle den Vivendi-Vorschlag schnell Rivalen und Kunden zur Beurteilung vorlegen. Eine Entscheidung über die Fusion hatte die EU-Kommission für den 1. Juni angekündigt.

Bertelsmann hat aus dem Verkauf des Musikverlages an Vivendis Universal Music nach eigenen Angaben vom Dezember 1,63 Mrd. Euro erhalten. Über das Geschäft hatten sich beide Unternehmen im September geeinigt. Seit einigen Monaten arbeitet der Gütersloher Konzern mit Vivendi daran, die kartellrechtliche Genehmigung der EU-Kommission in Brüssel zu bekommen. Erst danach kann die Transaktion endgültig abgeschlossen werden.

Die US-Kartellbehörde hat dem Verkauf bereits zugestimmt. Dagegen hatte die EU-Kommission in der Vergangenheit auf erste Untersuchungen hingewiesen, wonach der geplante Zusammenschluss ernste Folgen für den ohnehin schon stark konzentrierten Musikmarkt haben könnte. Falls das Geschäft doch genehmigt werden sollte, würde Vivendi zum weltgrößten Musikverlag aufsteigen.(APA/Reuters)