New York - Ein Ende des Chaos im Irak setze einen unverzichtbaren "Zeitplan für die Rückkehr zur vollen Souveränität" des Landes voraus, erklärte der französische Premierminister Dominique de Villepin am Donnerstagabend (Ortszeit) während seines USA-Besuches in der Fernsehsendung "Charlie Rose Show". Derzeit könne "das Regime" in Bagdad seine Verantwortung wegen der ausländischen Militärpräsenz nicht wahrnehmen, sagte der Premier.

Ohne Wiederherstellung der "vollen Souveränität" könne es keine Lösung im Irak geben, "und man löst keine Krise, ohne einen Zeitplan dafür festzulegen".

Total-Rückzug im kommenden Jahr

Der amerikanische Truppenabzug müsse gut vorbereitet und nicht "von einem Tag auf den anderen" beschlossen werden, sagte der französische Premier, der die Meinung vertrat, dass "im Verlauf des Jahres 2008 der totale Rückzug der ausländischen Truppen" aus dem Irak bewerkstelligt werden müsste.

"Vor fünf Jahren hatten wir eine Krise im Nahen Osten, nämlich den israelisch-palästinensischen Konflikt. Heute haben wird drei zusätzliche: Irak, Iran, Libanon", sagte der französische Premier. Wenn nicht rasch sehr energisch agiert werde, "werden diese vier Krisen zu einer einzigen, enormen, zusammenschmelzen und die ganze Region destabilisieren", warnte Villepin. (APA)