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Die Parteien Trinamool Congress, Bhartiya Janata Party und Congress in Bengal riefen zur Kundgebung gegen die Übergriffe der Polizei auf

Foto: APA/epa/Piyal Adhikary
Neu-Delhi - Bei Zusammenstößen im indischen Unionsstaat Westbengalen sind am Freitag Dutzende Menschen verletzt worden. Wie die "Hindustan Times" in ihrer Internetausgabe berichtete, hatten Gegner der Schaffung von Sonderwirtschaftszonen in dem kommunistisch regierten Unionsstaat zu einem Generalstreik aufgerufen. Sie wollten damit gegen die Erschießung von 14 Dorfbewohnern durch die Polizei am Mittwoch in Nandigram südlich von Kalkutta (Kolkata) protestieren.

Die Erschossenen hatten gegen die Errichtung einer Sonderwirtschaftszone für den indonesischen Chemiekonzern Salim protestiert. In ganz Indien gibt es Pläne für derartige Wirtschaftszonen, die sich an chinesischen Vorbildern orientieren und die ausländische Investoren anziehen sollen. Privatunternehmen sind dort von Steuern befreit.

Landkonflikte

Allerdings gibt es in Indien große Widerstände gegen die Industrieenklaven, die auf Agrarland errichtet werden sollen. Viele Bauer befürchten den Verlust ihrer Lebensgrundlage. Deshalb will die indische Regierung nur dann grünes Licht für die Errichtung von Sonderwirtschaftszonen geben, wenn keine Landkonflikte damit verbunden sind.

Im Laufe des "Bangla bandh" genannten Protesttags in Westbengalen wurden zahlreiche Fahrzeuge in Brand gesteckt, Straßen blockiert und Behördeneinrichtungen angegriffen. Die Erschießung der 14 Dorfbewohner wurde von der Protestbewegung als "Schwarzer Mittwoch" bezeichnet. (APA)