Finanzen & Börse
<b>ATX:</b> Schwache Woche, volatiler Verlauf
Ein Kommentar von Günther Artner aus dem Equity Weekly der Erste Bank
Die Woche endete an der Wr. Börse bei sehr volatilem Verlauf deutlich schwächer.
Es bleiben aus unserer Sicht weiterhin deutliche Unsicherheiten bestehen. Die in
dieser Woche vorgelegten Unternehmenszahlen waren mehrheitlich erfreulich.
Mayr-Melnhof konnte die Schätzungen leicht übertreffen, die Österr. Post lag ca. im
Rahmen unserer Schätzungen, muss aber zusätzliche Konkurrenz fürchten. Wolford
setzte den deutlich positiven Ergebnistrend fort und Intercell gab eine exzellente
News zu einer Impfstoffentwicklung bekannt. Der stärkste Kursgewinner war diese
Woche aber Böhler Uddeholm, wo Übernahmegerüchte den Kurs hochgetrieben
haben. Weiters im Plus diese Woche Mayr-Melnhof und UNIQA. Auf der Verliererseite
war diese Woche bwin zu finden, wo Gewinnmitnahmen einsetzten. Weiters
deutlich im Minus lagen die Österr. Post und Wienerberger. In der nächsten Woche
erwarten wir Zahlen von RHI, BA-CA, Flughafen Wien, Zumtobel und Immoeast. Der
ATX-Trend wird aber sicher mehr vom internationalen Umfeld bestimmt werden.
Ganz generell fällt der Ausblick in solch volatilem Umfeld natürlich schwierig, aber
umso wichtiger aus. Die aus unserer Sicht wichtigste Kennzahl zur objektiven
Beurteilung der Marktlage - der Spread Gewinnrendite vs. Bondrendite - stellt sich
derzeit mit 3,13% Spread (vs. dem hist. Schnitt von 3,05%) nur neutral dar. Eine
krasse Unterbewertung des Aktienmarktes kann somit trotz der Kursrückgänge
nicht taxiert werden. Ein weiterer Faktor - die hohe Volatilität - läßt uns ebenso noch
von keinem Ende der Konsolidierung ausgehen. Aus unserer Sicht bleibt abzuwarten,
ob der ATX seinen Boden schon bei 4.300 Punkten gefunden hat, oder ob
nochmals ein Korrekturschub in Richtung 4.100 Punkte kommt. Wir würden derzeit
eine abwartende Haltung einnehmen und spätestens im Falle eines Rückschlags
des ATX in Richtung 4.100 Punkte die freie Liquidität nach und nach investieren.