Harare/London/Wien - Der autoritär regierende Staatschef von Simbabwe, Robert Mugabe, hat mit der Ausweisung westlicher Diplomaten gedroht. Wie der staatliche Rundfunk des afrikanischen Landes am Freitag weiter meldete, würden die Diplomaten in der kommenden nächsten Woche ins Außenministerium in Harare einbestellt. Das Regime in Harare wirft den Diplomaten vor, die Opposition zu unterstützen.

Die Polizei werde von jetzt an so bewaffnet, dass sie Unruhen begegnen könne, hieß es im staatlichen Rundfunk außerdem. Die militante Jugendorganisation seiner Partei (ZANU-PF) rief Mugabe dem Bericht zufolge auf, sich bereit zu halten.

"Imperialismus neuen Auftrieb gegeben"

Mugabe warf auch hochrangigen Parteikollegen vor, sich mit westlichen Ländern gegen ihn verbündet zu haben. Ehrgeizige Vertreter der Regierungspartei ZANU-PF hätten auf heimtückische Art Abkommen mit den Briten und den USA geschlossen, sagte Mugabe am Freitag. Die Diskussion über seine Nachfolge habe "dem Imperialismus neuen Auftrieb gegeben".

Im österreichischen Außenministerium hieß es auf APA-Anfrage, über die geplante Zitierung der ausländischen Missionschefs sei noch nichts bekannt. Österreich hat in Simbabwe eine Botschaft; weitere schwarzafrikanische Staaten, wo Österreich Botschaften unterhält, sind Nigeria, Südafrika, Kenia, Äthiopien und Senegal.

Die deutsche EU-Ratspräsidentschaft hat sich über die Ereignisse in Simbabwe sehr besorgt geäußert und Sicherheiten für die bedrängten Oppositionspolitiker gefordert. Die Außenministerin der früheren Kolonialmacht Großbritannien, Margaret Beckett, zeigte sich "entsetzt" und forderte den neuen UNO-Menschenrechtsrat auf, die Lage zu untersuchen. Sie erinnerte an die geltenden EU-Sanktionen, die ein Einreiseverbot und das Einfrieren von Auslandskonten von 125 führenden simbabwesischen Politikern in der EU beinhaltet. (red/APA/dpa/Reuters)