München - Die Dark-Rocker "Beyond The Void" gehen als eine der ersten Bands auf Tournee in der virtuellen Computerwelt "Second Life". Die "Avatare" der Bandmitglieder "performen" nach Angaben der Promotionagentur durchanimierte Bühnenauftritte, während die Musik als MP3-Stream mitläuft. Diese Art von Konzerten soll ein zukünftiges Promotion-Werkzeug der Musikindustrie werden. In der Computerwelt sind bereits Bands wie "U2" und "Duran Duran" aufgetreten.

Das seit 2003 online zugängliche Computerspiel "Second Life" ist eine 3D-Web-Simulation und bietet eine virtuelle Welt an, in der Menschen interagieren, spielen, Handel treiben und kommunizieren können. Die boomende Welt beherbergt laut Second Life zur Zeit 4.6 Millionen "Bewohner". Das Spiel ist kostenlos, erfordert aber eine Registrierung. Um alle Möglichkeiten in diesem kleinen Meta-Universum ausnützen zu können, muss man sich die in dem Spiel gängige Währung "Linden-Dollar" mit Hilfe der realen Kreditkarte kaufen.

Mittels eines im Spiel enthaltenen Scripteditors können selbstgestaltete Objekte, Funktionen und Animationen in "Second Life" integriert werden. Die Programmiersprache heißt "Linden Scripting Language" und basiert auf den objektorientierten Sprachen "C++" und "Java". Diese Möglichkeit hat jetzt auch die deutsche Gothic-Band "Beyond The Void" ausgenützt und tourt sechs Konzerte lang durch die computeranimierte Welt von "Second Life". Wer die Musiker lieber live sehen will, hat zumindest in Deutschland demnächst die Chance dazu - die Rocker geben in den nächsten zwei Monaten Konzerte in Berlin, München, Augsburg und Hannover.

"Natürlich ist so ein virtueller Auftritt nur eine spaßige Illusion und kann das Erlebnis eines echten Konzertes nur unterhaltsam simulieren und nicht ersetzen", betont der Sänger der Band "Daniel Pharos". Nichtsdestotrotz wurde eine neue Art der Vermarktung entdeckt und "Beyond The Void" wird sicher nicht die letzte Band sein, die in "Second Life" auftritt. (APA)