Eine firmeninterne Untersuchung hat eine strittige Rückdatierung von Aktienoptionen bei dem an Walt Disney verkauften Zeichentrickfilmstudio Pixar Animation Studios bestätigt. Der Verwaltungsratsvorsitzende der Walt Disney Company, John E. Pepper, versicherte am Freitag nach Börsenschluss jedoch, niemand der gegenwärtig mit der Gesellschaft verbunden sei, habe sich eines vorsätzlichen oder absichtlichen Fehlverhaltens schuldig gemacht. Die Aktien waren vor dem Kauf des Unternehmens durch Disney im Jänner 2006 rückdatiert worden.

Entlastet

Damit scheint auch der Chef des Computerkonzerns Apple, Steve Jobs, entlastet worden zu sein. Jobs war Pixar-Großaktionär gewesen. Er ist jetzt größter Disney-Einzelaktionär und sitzt im Verwaltungsrat des Unterhaltungsriesen. Auch bei Apple soll es Rückdatierungen von Aktienoptionen gegeben haben.

In den USA haben viele Unternehmen Aktienoptionen auf einen Termin rückdatiert, an dem der Kurs besonders niedrig war, ohne dies den Aktionären oder den Aufsichtsbehörden mitzuteilen. Deswegen laufen bei vielen US-Aktiengesellschaften behördliche Untersuchungen. Die Rückdatierung ist in den USA nicht illegal, muss aber bekannt gegeben und bilanziert werden.

Zusätzliche Steuern

Disney will die zusätzlichen Steuern zahlen, die bei Mitarbeitern fällig sind, die rückdatierte Aktienoptionen halten. Die Beilegung der Steuerfragen dürfte keinen wesentlichen Einfluss auf die Disney-Finanzergebnisse haben, betonte das Unternehmen.

Aktienoptionen geben einem Besitzer das Recht, Aktien zu einem späteren Zeitpunkt zu einem festgelegten Preis zu kaufen. Üblicherweise wird der Kurs am Tag der Vergabe der Optionen als Ausgangsbasis gewählt. Steigt der Kurs bis zum Fälligkeitstermin der Aktienoptionen kann der Besitzer den Gewinn einstreichen.(APA)