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Köln - Sieben Briefe, die die junge Prinzessin Jekaterina Dolgorukaja und der russische Zar Alexander II. miteinander gewechselt haben, werden am Freitag in Köln versteigert. Erwartet würden Preise zwischen je 13.000 und 19.000 Euro, sagte ein Sprecher des Auktionshauses Venator & Hanstein am Montag in Köln. Die Korrespondenz des Herrschers und seiner Mätresse wurde 1869 und 1871 in französischer und russischer Sprache verfasst und sei pro Brief zwischen vier und dreizehn Seiten lang.

"Ich erwarte, dass wir es morgen mindestens drei mal miteinander treiben", gehöre als unmissverständliche Aufforderung der Prinzessin an den Zaren noch zu den "eher harmlosen" Sätzen, erklärte der Sprecher des Auktionshauses. Die in Köln angebotenen Schriftstücke, die aus privatem französischem Adelsbesitz stammten, seien "nur ein winziger Teil" des Briefwechsels zwischen dem verheirateten Zaren und seiner Geliebten. Insgesamt 14 Jahre habe ihr "mehr oder weniger" geheim gehaltenes Verhältnis gedauert.

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In dieser Zeit habe das Paar fast täglich vertrauliche Briefe ausgetauscht. In der Korrespondenz drückten der Zar und die Prinzessin laut Auktionshaus nicht nur ihre tief empfundene Liebe, sondern vor allem ihr heftiges sexuelles Verlangen aus: "Sie schildern darin die diversen Liebespraktiken, denen sie sich in größter Freizügigkeit in den geheimen Gemächern der Zarenpaläste hingaben." Bereits einen Monat nach dem Tod der Zarin im Jahr 1880 wurde das Verhältnis zwischen Alexander II. und seiner geliebten Katja durch eine Heirat legalisiert; der Zar fiel jedoch bald einem Attentat zum Opfer.

Die geheime Korrespondenz befindet sich nach Angaben von Venator & Hanstein heute zum größten Teil im Moskauer Staatsarchiv. Aber immer wieder tauchten unveröffentlichte Stücke aus privatem Besitz auf. (APA/dpa)