Harare - Die Regierung von Simbabwe hat westlichen Botschaftern am Montag mit der Ausweisung gedroht, sollten sie sich in innere Angelegenheiten des Landes einmischen. Die Regierung beschuldigt die Diplomaten, einen Putschversuch gegen Präsident Robert Mugabe zu unterstützen.

Außenminister Simbarashe Mumbengegwi erklärte, er habe die Botschafter vorgeladen und sie gewarnt. Simbabwe werden keine Einmischung dulden und diejenigen ausweisen, die die Bemühungen zum Sturz der Regierungen unterstützten, so der Minister.

Die Polizei des Landes hatte zuvor ein Ausreiseverbot für mehrere Regierungsgegner verkündet. Es gilt auch für mehrere führende Oppositionsmitglieder, die nach eigenen Angaben in Polizeigewahrsam schwer misshandelt wurden. Das Vorgehen von Mugabes Regierung gegen die Opposition hatte weltweit Proteste hervorgerufen.

Der Oppositionsführer Morgan Tsvangirai soll in der Haft einen Schädelbruch erlitten haben. Am Montag wurde ihm bis auf weiteres die Ausreise verboten. Das Gerichtsverfahren gegen die Beschuldigten laufe noch und die Verhandlung könne jeden Tag stattfinden, sagte ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur Reuters. Vor wenigen Tagen war eine erste Anhörung kurzfristig abgesagt worden, ein neuer Termin steht noch nicht fest. Die Staatsanwaltschaft war am Montag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Am Sonntag war Tsvangirais Sprecher Nelson Chamisa am Flughafen von Harare überfallen und schwer verletzt worden. Die geplante Reise nach Brüssel konnte er deshalb nicht antreten.

Die beiden gehören der oppositionellen Bewegung für Demokratischen Wandel (MDC) an. Dutzende hochrangiger Mitglieder der Partei waren in der vergangenen Woche festgenommen worden, als sie an einer Veranstaltung gegen Mugabes Regime teilnehmen wollten. (APA/Reuters)