Gibt es eine Wende zum Besseren? Neu ist in Bagdad, dass die irakische Regierung in den vergangenen Wochen offensichtlich dabei ist, ihre Passivität abzuschütteln. Sie beansprucht die Führung des Sicherheitsplans und versucht ihn der eigenen Bevölkerung als "irakisch" verständlich zu machen, was offenbar teilweise gelingt. Dass der schiitische Rebell Muktada al-Sadr ihn nicht behindert, hat natürlich zwei Seiten: Es kommt momentan nicht zum offenen Kampf - da würde sich die Situation ganz anders darstellen -, andererseits kann Sadrs Mahdi-Armee dadurch ihre Schlagkraft bewahren.
Auch die Einbindung der schwierigen Nachbarn wird von der irakischen Regierung initiativ betrieben: Die Sicherheitskonferenz in Bagdad am 10. März brachte zwar keine konkreten Ergebnisse, aber immerhin die Fortführung der Gespräche, welche Syrer und Iraner mit den Amerikanern an einen Tisch bringen.
Auch die "Nationale Versöhnung" steht in Bagdad weiter auf dem offiziellen Programm, wobei sich die Regierung zuerst einmal untereinander versöhnen müsste, oder realistischer, ihre Konflikte bereinigen müsste.