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Foto: dpa/Jansen
In ganz Österreich hat ein später Winter Einzug gehalten: Am meisten Chaos verursachte der Schnee bisher in Kärnten, wo tausende Autofahrer auf den gesperrten Autobahnen festsaßen. Dienstag früh entspannte sich die Lage zusehends, dafür gab es in anderen Teilen des Landes kräftig Neuschnee, der die Einsatzkräfte auf Trab hielt. Stromausfälle und drohende Lawinen sorgten ebenfalls für Probleme.

In der Nacht hatte der Winter Kärnten noch fest im Griff: Jene Lenker, die auf den stundenlang gesperrten drei Kärntner Autobahnen festsaßen, mussten eine lange Nacht hinter sich bringen. Erst nach und nach konnten die hängen gebliebenen Schwerfahrzeuge flott gemacht und der Verkehr langsam in Gang gebracht werden. Auch auf Dutzenden Bundes-, Landes- und Gemeindestraßen gab es wegen umgestürzter Bäume, quer über die Fahrbahn liegender Stromleitungen oder zu viel Schnee kein Weiterkommen. Die Kärntner Feuerwehr verzeichnete vom späten Montagnachmittag an mehr als 500 Einsätze.

Die meisten Straßen wieder frei

Dienstag früh besserten sich die Bedingungen und die Autobahnen sowie die meisten Kärntner Bundes- und Landesstraßen wurden wieder für den Verkehr freigegeben. Dafür mehrten sich die Berichte über Stromausfälle: Besonders betroffen waren laut Kelag der Süden und Osten des Landes sowie Teile Mittelkärntens. Rund 40.000 Kunden waren vorübergehend ohne Netzversorgung.

Zu Mittag waren auch noch immer zahlreiche Straßen blockiert. Die Kärntner Feuerwehren befanden sich im Dauereinsatz. Unterstützung erhielten die Einsatzkräfte von 30 Soldaten der 7. Jägerbrigade des Bundesheeres, die von der Stadtgemeinde Bleiburg zur Beseitigung der Schäden angefordert worden waren.

Probleme mit der Stromversorgung

Kräftige Schneefälle bis in die Nacht haben auch in der Steiermark für Probleme gesorgt: Zahlreiche Straßen waren nicht mehr befahrbar und die ÖBB-Bahnstrecke Graz-Spielfeld wurde wegen Behinderungen durch hereinhängende Bäume vorübergehend gesperrt. Zu Mittag war die Strecke wieder befahrbar, auch wurde die Stromversorgung für die beeinträchtigten Gebiete großteils wieder hergestellt. Zwischenzeitlich waren rund 2.500 Haushalte in der West- und Obersteiermark und Graz-Umgebung ohne Strom.

In Salzburg sorgten entlang der Tauern und im Lungau 50 bis 90 Zentimeter Neuschnee für erhöhte Lawinengefahr. Die Warnstufen wurden in den Hohen Tauern und im Lungau oberhalb von rund 2.000 Metern auf 4 angehoben. Darunter sowie in den inneralpinen Grasbergen und den Nordalpen ist die Gefährdung überwiegend erheblich (Warnstufe 3).

Auch in Teilen Tirols wurde die Lawinengefahr auf "groß", die Stufe "4" der fünfteiligen Gefahrenskala, angehoben. Für einige höher gelegene Straßenverbindungen etwa am Gerlospass, der Sellrainstraße ab St. Sigmund oder im hintersten Defereggental in Osttirol bestand Kettenpflicht für alle Fahrzeuge. Den meisten Neuschnee mit bis zu 60 Zentimetern gab es in Osttirol.

Ergiebiger Neuschnee

Bis zu 50 Zentimeter Neuschnee haben in Vorarlberg am Dienstag früh zu mehreren Schleuderunfällen geführt. Auf der Rheintalautobahn (A14) zwischen Frastanz und Nenzing stürzte ein Lkw-Anhänger um und blockierte die Fahrbahn. Die Feuerwehren verzeichneten in den Morgenstunden rund 30 Einsätze, um von Bäumen verlegte Straßen frei zu räumen.

Auch in Niederösterreich klopfte der Winter noch einmal an: Der 59 Straßenmeistereien zählende NÖ Straßendienst stand am Dienstag seit den frühen Morgenstunden mit rund 1.200 Mann und 700 Räum- und Streufahrzeugen im Dauereinsatz. Die weiße Pracht sorgte für Verkehrsbehinderungen und Unfälle. Laut dem ÖAMTC gab es auf der Südautobahn (A2) im Wechselabschnitt Probleme: Gegen 5.00 Uhr hatte sich ein Kastenwagen bei Krumbach in Fahrtrichtung Graz auf der schneeglatten Fahrbahn quer gestellt, die A2 musste hier für die Bergung gesperrt werden. Im Stau blieben immer wieder Fahrzeuge hängen, Pflüge konnten vorerst nicht passieren. Gegen 6.30 Uhr war ein Fahrstreifen wieder befahrbar. Behinderungen durch hängen gebliebene Fahrzeuge gab es in den frühen Morgenstunden auch auf der Außenringautobahn (A21) zwischen Alland und Steinhäusl.

Im Südburgenland fiel auf Grund der gebrochenen Bäume und Äste in einigen Gemeinden der Strom kurzzeitig aus. In Oberösterreich hat der Wintereinbruch am Dienstag kaum Probleme verursacht, ebenso in Wien. (APA)