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Foto: EPA/Virginie Clavieres
Düsseldorf - "Keine B'soffenen und keine Schulklassen, die durchgetrieben werden, sondern ausschließlich professionelles Publikum", ist die erste Antwort, die man von Österreichs Winzern auf die Frage nach der Qualität der Messe Pro Wein hört, egal zu welchem Weinbaugebiet sie gehören oder in welchen betrieblichen Strukturen - Familienbetrieb, Genossenschaft oder Großproduzent - sie produzieren.

Österreichs Winzerschaft ist heuer mit 210 Produzenten bei der Düsseldorfer Messe vertreten. Die Pro Wein findet jährlich statt und ist ausschließlich dem Fachpublikum vorbehalten, das sich über Entwicklungen und Markttrends informieren will. Unter den mehr als 3000 Ausstellern sind Produzenten aus allen europäischen und Übersee-Weinbauländern. Deutschland zählt gemeinsam mit Großbritannien zu den wichtigsten Weinimportländern. Für Österreich sind die deutschen und Schweizer Nachbarn die wichtigsten Exportmärkte. Die Inlandsnachfrage in den Nachbarländern entwickelt sich nach einigen Jahren der Stagnation wieder gut. Mehr als 50 Prozent aller in Deutschland bezogenen Weine kommen aus dem Ausland.

In Österreich beträgt der Auslandsanteil im Vergleich in der Gastronomie rund 20 Prozent, im Lebensmittelhandel etwas 45 Prozent. Alleine der deutsche Lebensmittelhandel konnte 2006 seinen Absatz um 7,8 Prozent steigern, allerdings auch im Preisbereich unter 2,50 Euro, der für die österreichische Hersteller wegen der hohen Produktionskosten nicht interessant ist.

Länder und Regionen präsentieren sich auf der Pro Wein immer öfter in Zusammenschlüssen. Aus den Aussagen der Ausstellenden, dem Durchschnittsalter des Publikums und der Zahl der Jungwinzervereinigungen darf geschlossen werden, dass Wein mittlerweile auch immer mehr für jüngere Käuferschichten interessant wird. Auffällig stark ist auch der Trend hin zu biologischem Weinbau, der in Österreich bereits kräftige Spuren hinterlassen hat und auch international - wenn auch zögerlicher, aber unübersehbar - einsetzt.

Durch die Anti-Alkohol-Kampagnen und die niedrigeren Promilleobergrenzen beim Autofahren geht der Konsumationstrend zu Weinen im mittleren Alkoholbereich. (Luzia Schrampf, DER STANDARD - Printausgabe, 20. März 2007)