Foto: Nespresso
Wien - Nespresso Österreich, Tochter des Schweizer Nahrungsmittelkonzerns Nestlé, hat seine Umsatzziele für das Jahr 2006 mit rund 45 Mio. Euro (+50 Prozent) erreicht. Der Anbieter von Espressomaschinen mit vorportionierten Kaffee-Tabletten konnte damit am österreichischen Kaffeemarkt das internationale Wachstum von 42 Prozent überflügeln. Mit dem Ergebnis sei die 100-Mio. Euro-Umsatzschwelle bis 2009 in realistische Nähe gerückt, sagte Nespresso Österreich-Chef Wolfgang Wallinger am Dienstag vor Journalisten in Wien.

Nespresso gehört zu den "Cash-Cows" des Nahrungsmittel-Multis Nestlé. Der Schweizer Konzern, unter anderem auch weltgrößter Einkäufer von Kaffee, hat im vergangenen Jahr mit seinem Kaffeeprodukt Nespresso erstmals die Umsatzmarke von 1,16 Mrd. Schweizer Franken (722 Mio. Euro) überschritten. Der Gesamtumsatz von Nespresso stieg gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 42 Prozent (2005: 819 Mio. Schweizer Franken).

Nespresso Österreich geht mit seiner Umsatzprognose von 100 Mio. Euro für 2009 von einem kontinuierlichen jährlichen Umsatzwachstum von 50 Prozent aus. Im Jahr 2000, nach der offiziellen Markteinführung in Österreich, hat das Kaffeeunternehmen Umsätze in Höhe von 1,3 Mio. Euro gemacht. Mittlerweile stamme fast jede zweite heimische Espressomaschine von Nespresso, so Wallinger.

Domäne des Filterkaffees

Die österreichischen Haushalte sind aber immer noch die Domäne des Filterkaffees. Im Vorjahr hat jedoch der Markt für Espressomaschinen in Österreich um 17 Prozent zugelegt. Im Vergleich dazu stieg der gesamte heimische Kaffeemaschinenmarkt um 13 Prozent. Nespresso schätzt seinen Anteil am Gesamtmarkt auf 16 Prozent, bei Espressomaschinen hält das Unternehmen einen Marktanteil von 40 Prozent. Weltweit verkaufte Nespresso 2006 1,4 Millionen Espressomaschinen und besitzt somit fast ein Viertel am globalen Markt.

Im Jahr 2003 hat Nespresso mit einem "Nachhaltigkeits-Programm" für den Kaffeeanbau in Costa Rica reüssiert, genannt Triple A Sustainable Quality Program. Es soll den Kaffeebauern in den Anbaugebieten Mittelamerikas zugute kommen und zu positiven Effekten für Landschaft und Einkommen führen. Gemeinsam mit dem internationalen Finanzinstitut IFC (International Finance Corporation), einem Mitglied der World Bank Group, soll eine halbe Million US-Dollar in den nächsten zwei Jahren nach Mittelamerika fließen. Ziel ist der weitere Ausbau des "Triple A Sustainable Quality"-Programms.

Nachhaltigkeit verbessern

Mit den Geldern soll die Qualität und Nachhaltigkeit der von den Bauern angewandten Verfahren in den Ländern Costa Rica, Guatemala sowie Mexiko verbessert werden. Laut Nespresso würden sich derzeit rund 10 Prozent des angebauten Kaffees für Espressokaffee eignen. Nur ein bis zwei Prozent der weltweit geernteten Kaffeemenge werde für die eigene Produktion verwendet. (APA)