2.500 Menschen sind in Italien in den vergangenen zehn Jahren der Mafia zum Opfer gefallen. 70 Prozent der Mafia-Morde sind unbestraft geblieben, in den meisten Fällen kennt man nicht einmal den Beweggrund für das Verbrechen.

Unter den Ermordeten befanden sich auch 37 Kinder. Im Andenken an die Opfer der organisierten Kriminalität findet im süditalienischen Polistena in der Region Kalabrien am Mittwoch ein Protestmarsch statt.

"Wir stehen vor einer italienischen Notstandslage. Die Mafia ist nicht nur ein süditalienisches Problem", betonte der Priester Don Luigi Ciotti, der seit Jahrzehnten auf Sizilien gegen die wirtschaftliche und politische Macht der Mafia kämpft. Ciotti gründete die Vereinigung "Libera", ein Dachverband von 50 Gruppen, die gegen das organisierte Verbrechen kämpfen.

Protestmarsch

Mit ihrem Protestmarsch will die Vereinigung dem Wunsch der Bürger Ausdruck verleihen, den Einsatz gegen die Mafia "mit aller Härte" weiterzuführen. Ciotti kritisierte, dass die Aufmerksamkeit der Behörden gegenüber der Mafia nachlasse.

220 Familienangehörige von Mafia-Opfern werden im Rahmen der Veranstaltung mit dem Präsidenten der parlamentarischen Anti-Mafia-Kommission, Francesco Forgione, zusammentreffen. Am Protestmarsch am Mittwoch beteiligt sich auch der Präsident der italienischen Abgeordnetenkammer, Fausto Bertinotti. Die Demonstranten werden die Namen der Mafia-Opfer lesen. (APA)