Während WMO-Generalsekretär Michel Jarraud im dunklen Konferenzsaal des Madrider Kongresspalastes vor Wetterexperten und Vertretern aus Tourismus, Landwirtschaft, Gesundheitswesen und dem Versicherungssektor mehr Geld für die Wetterforschung verlangte, schaute Dieter Schiessl, WMO-Direktor für Strategische Planung, nachdenklich durch die großen Fenster des Konferenzgebäudes: "Der Klimawandel ist kaum noch umkehrbar. Umwelt- und Naturkatastrophen werden in den kommenden Jahren zunehmen. Doch wir können zumindest die Schäden reduzieren", erklärte er im Gespräch mit der APA.
Wettervorhersagen Goldes wert
Wie das geschehen soll, versuchen die Experten vor allem Umweltpolitikern und Wirtschaftsbossen zu erklären. Es sei erwiesen, dass jeder einzelne Euro, der für die Vorhersage von Wetterrisiken verwendet werde, Goldes wert sei. Würde man die Experten nicht zu Rate ziehen und somit nicht gemäß den Prognosen handeln, müsste man stattdessen sieben Euro ausgeben, "um den wirtschaftlichen Verlusten abzuhelfen", sagte WMO-Generalsekretär Jarraud am ersten Konferenztag, der am Montag von Spaniens Königin Sofia eröffnet wurde.
Schiessl untermalte diese Zahlen: 2003 seien in Westeuropa während der Hitzewelle 40.000 Menschen gestorben. Dank der besseren Zusammenarbeit zwischen meteorologischen Instituten und Gesundheitsämtern konnte die Opferzahl während der Hitzewelle im Juli 2006 auf 2.000 reduziert werden.
Meteorologen für die Landwirtschaft nützlich
Auch in der Landwirtschaft seien Meteorologen immer nützlicher: "Durch eine engere Zusammenarbeit mit Landwirtschaftsvereinigungen oder Landwirtschaftsministerin können die meteorologischen Institute nicht nur die Produktivität verbessern, sondern auch vor möglichen Umweltkatastrophen warnen, welche die Agrarprodukte in Gefahr bringen könnten", sagte der gebürtige Nürnberger, der bereits seit 20 Jahren bei der WMO in Genf arbeitet.