Wien - Ein neuer Schnelltest zeigt Ärzten innerhalb von zehn Minuten den Wundstarrkrampf-Immunstatus des Patienten an. Mit dem "Tetanus Quick Stick" (T.Q.S.) kann künftig sofort und ohne Labor überprüft werden, ob der Verletzte eine Auffrischungsimpfung gegen Tetanus benötigt oder nicht.

Herwig Kollaritsch, stellvertretender Vorsitzender des Impfausschusses, erklärte, aus einem einzigen Tropfen Blut könne damit der Immunstatus abgelesen werden. Der Test ist seit Kurzem in Österreich im Einsatz.

Häufig hätten Patienten bei der Behandlung keinen Impfpass dabei und wüssten gar nicht, ob oder wann sie zuletzt gegen eine Infektion durch Toxine des Tetanus-Bakteriums geimpft worden seien, so Kollaritsch. Diese Patienten seien bisher stets prophylaktisch geimpft worden.

Eher zu häufig geimpft

Laut Kollaritsch haben Untersuchungen ergeben, dass in Österreich eher zu häufig vorsorglich geimpft wird. "Wird zu oft geimpft, kommt es oft zu starken Impfreaktionen, die lokal sehr unangenehm sein können", sagte der Fachmann und nannte etwa Rötungen und schmerzhafte Schwellungen.

Der Test solle daher überall zur Verfügung stehen, wo frisch Verletzte behandelt werden, so Kollaritsch. "Fällt der Test positiv aus, kann davon ausgegangen werden, dass der Impfschutz noch weitere fünf Jahre anhalten wird", so der Experte nach einer Evaluierung des neuen Schnelltests.

Für eine Infektion durch Tetanus-Bakterien genügt bereits eine geringe Wundverschmutzung. Nach einer Inkubationszeit von mehreren Tagen oder Wochen kommt es zu einer massiven Infektion, die sich in einer krampfartigen Muskelstarre zeigt. Im fortgeschrittenen Stadium führt die Erkrankung unbehandelt zum Tod.

30-prozentige Todesrate

Da keine ursächliche Therapie des Wundstarrkrampfs existiert, sterben trotz moderner intensivmedizinischer Maßnahmen auch heute noch rund 30 Prozent der Infizierten. Durch eine überstandene Tetanus-Erkrankung wird man zudem nicht gegen Wundstarrkrampf immun. (APA)