Wien - Die neu errichtete EU-Agentur für Grundrechte mit Sitz in Wien fordert zu verstärktem Handeln gegen Rassismus auf. "Die EU hat 2007 zum 'Europäischen Jahr der Chancengleichheit für alle' erklärt. Wir fordern daher die europäischen Regierungen auf, ihre Anstrengungen zu verstärken und die gesamte Gesellschaft einzubinden, damit aus hehren Prinzipien Realität wird," sagte Direktorin Beate Winkler in einer Aussendung anläßlich des Internationalen Tages gegen Rassismus am Mittwoch.

"Angesichts des 50jährigen Jubiläums der Europäischen Union kann niemand im Kampf gegen Rassismus neutral bleiben", so Winkler. "Das europäische Projekt wurde auf Frieden und Versöhnung aufgebaut, aber auch unter dem Eindruck des dunkelsten Kapitels von Rassismus, der Shoah und des Massenmordes an den Roma in den Todeslagern der Nazis. Wir sollten an diese Botschaft in 50 Jahren nicht mehr erinnern müssen."

"Unsere Berichte zeigen, dass Rassismus, Diskriminierung, strukturelle Benachteiligung, rassistische Gewalt und Belästigungen für viele Menschen in Europa nach wie vor eine Alltagserfahrung sind", sagte Winkler, die am Mittwoch an einer EU-Konferenz in Rom zu 'Chancengleichheit für alle in Erziehung und Beschäftigung' teilnimmt. Dort will sie betonen, dass ein Perspektivenwandel notwendig ist, damit Vielfalt als gesellschaftlicher Nutzen statt als Bedrohung wahrgenommen wird. (APA)