Eigentlich hätte sie eine Art Turbo für Sonys Weihnachtsgeschäft sein sollen, daraus wurde nach mehrmaligen Verzögerungen nichts. Jetzt startet der Verkauf der neuen PlayStation 3 am Freitag, quasi vorgezogenes Ostern für Spielefans. Zunächst wird nur die teurere Version mit 60-Gigabyte-Festplatte um 599 Euro angeboten. Erst im Laufe des Jahres soll die billigere Version mit 20-GB-Platte um 499 Euro folgen. Gemeinsam mit der PS3 stehen anfangs 30 Spieletitel zur Verfügung, darunter auch Spiele, die weder in Japan noch in den USA angeboten werden.

Mehrkernprozessor

Herz der PS3 ist, wie berichtet, die neue DVD-Generation Blu-ray für Spiele und Filme sowie ein neuartiger Mehrkernprozessor von IBM. Beide zusammen sollen sehr realistische, filmähnliche grafische Darstellung von Spielen ermöglichen. Allerdings hat Sony, weltweiter Marktführer bei Spielekonsolen, durch seine Verzögerung hier Microsofts XBox 360 mit vergleichbarer Technik, eine Chance zum Aufholen gegeben.

Große Bedeutung

Der Verkauf der PlayStation 3 ist für Sony abseits des Spielemarkts von großer Bedeutung: Denn das Gerät ist, selbst in der teureren 599-Euro-Ausführung, ein vergleichsweise preiswerter Blu-ray-Player für hoch auflösendes Video. Es ist damit eine Art Trojaner: Unter dem Vorwand des Spielens ins Wohnzimmer gelassen, kann es einfach als Videoplayer für hoch auflösende Filme dienen. Sony will damit die Konkurrenz mit HD-DVD (High Definition DVD) für sich entscheiden. Bisher haben in Anbetracht hoher Preise und der Gefahr für Konsumenten, sich für das falsche Format zu entscheiden, beide Lager nicht gerade einen Run ausgelöst. (spu/DER STANDARD, Printausgabe vom 21.3.2007)