Wien - Die am Dienstag von Elektro-Bundesinnungsmeister Rudolf Reisl verlangten verpflichtenden Überprüfungen veralteter Elektro-Anlagen (siehe Artikel "Brandgefährliche Mietwohnungen" ) lassen beim Österreichischen Haus- und Grundbesitzerbund (ÖHGB) die Wogen hochgehen. "Die Forderung nach einer gesetzlich verpflichtenden Elektro-Sicherheitsüberprüfung – den so genannten E-Check - für Mietwohnungen lehnen wir ab", erklärte ÖHGB-Präsident Friedrich Noszek am Mittwoch in einer Aussendung.

Weil seit der jüngsten Wohnrechts-Novelle der Vermieter verpflichtet sei, "erhebliche Gefahren" für die Gesundheit der Mieter zu beseitigen, gebe es bereits eine gesetzliche Grundlage, die den Mieter vor ihn gefährdenden Anlagen schütze, argumentiert Noszek. "Darunter fallen natürlich auch Elektroinstallationen", so der ÖHGB-Präsident, der als Nutznießer von verpflichtenden, pro Wohnung bis zu mehrere hundert Euro teuren Überprüfungen "in erster Linie die Elektriker" ausmacht.

E-Check verteuert Wohnen

Es stelle sich aber die Frage, wer für diese Kosten aufzukommen hat. "Der Vermieter ist ohnehin schon verpflichtet, allfällige Gefahren zu beseitigen. Erweiterte Sicherheitsmaßnahmen kosten Geld und die Finanzierung muss gesichert sein. Das heißt, der E-Check würde zu höheren Wohnkosten führen", betont Noszek.

Es sei aber nicht einzusehen, dass Elektrounternehmen auf Kosten von Vermietern und/oder Mietern sich eine zusätzliche Einkommensquelle schaffen, wenn der Inhalt der Arbeiten gesetzlich bereits – auch ohne diese Zusatzkosten - abgedeckt sei. "Sollte eine Ausweitung der Erhaltungspflicht der Vermieter kommen, müssten auch preisgünstige Firmen aus den EU-Nachbarstaaten für die Arbeiten herangezogen werden", betont Noszek. (red)