Ein halbes Jahr nach der Pleite des Handyherstellers BenQ mobile haben sich in München die Gläubiger der ehemaligen Siemensparte getroffen, um über die Abwicklung des Unternehmens zu beraten. Insolvenzverwalter Martin Prager unterrichtete die rund 400 Gläubigervertreter nach dem Scheitern der letzten Rettungsversuche über den Stand des Insolvenzverfahrens.

3.100 Mitarbeiter

Prager hatte im Februar die Zerschlagung und den Verkauf verwertbarer Reste des Handyherstellers angekündigt, der einst 3.100 Mitarbeiter beschäftigt hatte. Eine Sprecherin des Insolvenzverwalters erklärte, die endgültige Abwicklung des Unternehmens werde voraussichtlich Jahre in Anspruch nehmen. Bei der Gläubigerversammlung wolle der Insolvenzverwalter auch eine Größenordnung nennen, in welcher Höhe die Gläubiger mit einer Begleichung ihrer Forderungen rechnen könnten.

Mit einer Millionenmitgift

Der taiwanische BenQ-Mutterkonzern hatte Mitte 2005 das hochdefizitäre Handy-Geschäft von Siemens zusammen mit einer Millionenmitgift übernommen. Nachdem jedoch auch der Neueigentümer die hohen Verluste der Handysparte nicht eindämmen konnte, schickte er die deutsche Tochter nach einem Jahr im September 2006 in die Insolvenz. Weit über 2.000 früheren Beschäftigten droht nach Ende von Transfergesellschaften die Arbeitslosigkeit.(APA)