Dichterische Qualität und Lebenswerk
Der mit 14.600 Euro dotierte Preis wird am 16. Juni im Rahmen der Ernst Jandl-Lyrik-Tage (15.-17. Juni) in Neuberg an der Mürz verliehen. Zum Gedenken an den am 9. Juni 2000 verstorbenen Autor und Dichter Ernst Jandl wird der Preis seit 2001 im Zwei-Jahres-Rhythmus vergeben. Ausschlaggebend für die Entscheidung der Fachjury war neben der "außerordentlichen Qualität des dichterischen Werkes von Paul Wühr die Tatsache, dass es sich um ein Lebenswerk von großer Bedeutung handelt", so die Begründung der Jury. Dieser gehörten Friederike Mayröcker, Jörg Drews, Alfred Kolleritsch, Klaus Reichert und Felix Philipp Ingold an.
Wühr, der am 10. Juli seinen 80. Geburtstag feiert, wurde in München geboren und lebt heute abwechselnd in München und Passignano (Italien). Neben anderen Auszeichnungen erhielt er 1990 den Petrarca Preis, 1997 den Großen Literaturpreis der Bayrischen Akademie der Schönen Künste, 2001 den F.-C.-Weiskopf Preis der Berliner Akademie der Künste und 2002 den Hans-Erich-Nossack-Preis. Im Jahr 2003 bekam er die Ehrendoktorwürde der Universität Bielefeld.
Paul Wühr ist Mitglied des Verbandes Deutscher Schriftsteller und des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland. Sein Werk umfasst u.a. den Roman "Gegenmünchen" (1970), "So spricht unsereiner". Ein Originaltextbuch (1973), "Grüß Gott, ihr Mütter, ihr Väter, ihr Töchter, ihr Söhne". Gedichte (1976), "Rede". Gedichte (1979), "Das falsche Buch" (1983), "Der faule Strick" (1987), "Luftstreiche". Ein Buch der Fragen (1994), "Salve". Res Publica Poetica (1997), "Venus im Pudel" (2000), "An und Für". Gedichte (2004), heuer erschien "Dame Gott".
Ernst Jandl-Preis