Der amerikanische Unterhändler Christopher Hill reagierte enttäuscht auf die Verweigerungshaltung Pjöngjangs. "Ich hatte mich auf sehr viel tiefer gehende Beratungen in dieser Woche eingestellt", sagte er. "Es kann doch nicht erwartet werden, dass diese großen Delegationen hier herumsitzen, während das geklärt wird." Südkoreas Unterhändler Chun Yung Woo sah nur "kleinere technische Fragen". Es sei nur eine "Frage der Zeit, bevor sie gelöst werden können. "Wir warten auf China, eine Lösung zu finden." Das Geld soll von Macao auf ein nordkoreanisches Konto bei der Bank of China transferiert werden.
"Ein großes Problem"
Der südkoreanische Außenminister Song Min Soon nannte Nordkorea in Seoul ein "großes Problem" und "schwer zu verstehen". Eine Vertagung wurde nicht mehr ausgeschlossen. Eigentlich sollten die Verhandlungen ohnehin an diesem Mittwoch zu Ende gehen. Der russische Unterhändler Alexander Losjukow plante, am Donnerstag nach Moskau zurückzufliegen, berichtete Xinhua.
Der Finanzstreit um die Konten, die Washington 2005 wegen des Verdachts der Geldwäsche und anderer illegaler Aktivitäten hatte einfrieren lassen, ist nach Angaben der USA und Chinas politisch längst gelöst. US-Unterhändler Hill sagte, die nordkoreanische Delegation scheine strikte Anweisung aus Pjöngjang zu haben, den Erhalt der Gelder sicherzustellen.
In einem bilateralen Treffen habe Unterhändler Kim Kye Gwan aber noch einmal ausdrücklich bekräftigt, dass sich Nordkorea an die im Februar vereinbarte Schließung seiner Atomanlagen innerhalb von 60 Tagen halten wolle. Die sechs Länder haben laut Hill auch schon "Elemente eines guten Plans für die nächste Phase", wenn alle Atomanlagen deklariert und beseitigt werden sollen.