Die Produktion des Festival in Aix-en-Provence vergangenen Juli unter freiem Sternenhimmel hat jetzt die Salzburger Osterfestspiele als Produktionspartner.

Foto: Elizabeth Carecchio
Salzburg - Es war ein rundum gelungener "Multimedia-Rheingold", den das Festival in Aix-en-Provence vergangenen Juli unter freiem Sternenhimmel präsentierte. Jetzt hat der Produktions-Partner des Festivals in Südfrankreich, die Salzburger Osterfestspiele, das gemeinsame Kind nach Salzburg geholt und muss es auf die - raumästhetisch völlig andere - Bühne im Großen Festspielhaus anpassen. Seit vergangenem Montag wird geprobt, Richard Wagners Auftakt-Abend zum Ring des Nibelungen ist in Salzburg am 31. März und am 9. April zu sehen.

Simon Rattle und die Berliner Philharmoniker sorgten in Aix für einen fulminanten musikalischen Erfolg. Der szenische geht auf das Konto von Regisseur und Bühnenbildner Stephane Braunschweig, der den Vorabend dieses super-deutschen Sagen-Vierteilers geschmackvoll und ästhetisch eigenständig gestaltete. Die Besetzung bleibt in den wesentlichen Rollen mit Sir Willard White als Wotan, Dale Duesing als Alberich, Robert Gambill als Loge, Lilli Paasikivi als Fricka, Annette Dasch als Freia und Anna Larsson als Erda gleich.

Das Bühnen-Konzept ist ästhetisch klar und bezieht seine Wirkung aus der großen Fläche, dem sparsamen Spiel von Farbe und Linie und vor allem vom großflächigen, fast bombastischen Einsatz von Multimedia-Breitwand-Projektionen. Die Bühne selbst ist karg und grau, ein einziges, hoch im Raum montiertes Fenster ist die Lichtquelle und Verbindung zum Rest der Welt. Auch für die 30-Meter-Bühne im Großen Festspielhaus wird sich Braunschweig vor allem auf sein Geschick im Umgang mit Videos stützen. "Durch die Verwendung der Videotechnik kann ich Fluss, Schluchten, Nebel und Regenbogen andeuten, ohne sie Wirklichkeit werden zu lassen. Die Videotechnik ermöglicht mir ein Spiel mit der Illusion", erklärte der Regisseur.(APA)