Wolfurt – Integraler Hochwasserschutz ist "ein intelligentes Zusammenspiel von Raumplanung, Wasserwirtschaft, Objekt- und Katastrophenschutz", heißt es in einer neuen Broschüre des Landes. Wie das Zusammenspiel funktionieren könnte, wurde am Mittwoch bei einer Fachtagung diskutiert. Hintergrund war das Hochwassers 2005 mit einer Schadenssumme von 180 Millionen Euro. Noch, so wurde in der Diskussion klar, fehlen für das angestrebte "intelligente Zusammenspiel" wichtige Partner. Etwa Grundbesitzer, die Boden für Retentionsflächen (Überflutungsflächen) zur Verfügung stellen.

Schnelle Enteignungsverfahren wünschte sich der Bezauer Bürgermeister Georg Fröwis (ÖVP). Was für Bauern- und Umwelt-Landesrat Erich Schwärzler (ÖVP) "nicht infrage kommt". Er möchte für seine Bauern "faire Entschädigungen". "Man nimmt den Bauern die Flächen ja nicht weg. Retentionsflächen bleiben zur Bewirtschaftung erhalten, dürfen aber nicht verbaut werden", meint hingegen Naturschutzanwältin Katharina Lins. Das Bebauungsverbot sei wohl der wahre Grund für den Widerstand.

Bodenspekulation ist für Lins auch ein Faktor, der die Erhaltung von Auwäldern verhindert. Die Frage von Lins, warum in Risikozonen auch noch jüngst Gewerbegebiete genehmigt wurden, blieb von der Politik unbeantwortet. Thomas Blank, Vorstand der Abteilung Wasserwirtschaft, kündigte einen "Dialog mit der Raumplanung an". (jub, DER STANDARD Printausgabe 22,3,2007)