Europas größter Softwarekonzern SAP hat einen Zusammenhang zwischen dem Verkauf von Anteilen seines Gründers Klaus Tschira und dem Interesse eines US-Finanzinvestors zurückgewiesen. Tschira habe die Beteiligung seiner Tschira Beteiligungs GmbH schon im März 2006 auf 4,9985 Prozent reduziert, dies aber erst ein Jahr später gemeldet, sagte ein SAP-Sprecher am Mittwoch. Mit einem angeblichen Einstiegsplan des Finanzinvestors Silver Lake habe der Schritt nichts zu tun. Insgesamt halte Tschira direkt, über seine Firma und seine Familie weiter etwa zehn Prozent, erklärte SAP.

Silver Lake wollte einem Magazinbericht zufolge Mitte März mit einem nicht genannten SAP-Gründer in Heidelberg über einen Kauf von dessen Anteilen verhandeln. SAP hatte aber betont, alle drei Gründer und Großaktionäre - neben Tschira auch Dietmar Hopp und Hasso Plattner - hielten grundsätzlich an ihrem Engagements fest. Nach einer Erhebung von Jänner 2006 hielten die drei und ihre Familien 32,2 Prozent an SAP.

SAP ist seit Jahren Gegenstand von Spekulationen, dass Hopp, Tschira oder Plattner aussteigen könnten. Alle drei haben öfter kleine Teile ihres Anteilsbesitzes abgestoßen, um private Projekte zu finanzieren. So trägt Plattner ein Institut an der Universität Potsdam, Hopp hat sich mit Millionenbeträgen in der Biotech-Branche engagiert und unterstützt Vereine im Fußball, Eishockey und Handball.

Tschiras Heidelberger Stiftung fördert vor allem Forschungsvorhaben der angewandten Informatik, der Naturwissenschaften und der Mathematik. Unter anderem vergibt sie Stipendien an allein erziehende Mütter und Väter in den Informations- und Wirtschaftswissenschaften.(APA/Reuters)