Kleine Frühstücks-Verweigerer

Das Frühstück sei die wichtigste Mahlzeit des Tages, darauf machen immer wieder Ernährungsexperten aufmerksam. Patrizia ist aber, wie viele Schulkinder, eine "Frühstücks-Verweigerin". Mehr als einen Tee nimmt sie nicht zu sich. Die erste Mahlzeit isst sie erst in der Pause.

derStandard.at/Julia Schilly

Kleine Jause

In ihrer Lunchbox befinden sich eine Käsesemmel und ein Apfel. Beim Blick auf die Verpackung des Schmelzkäses fallen einige E- Nummern ins Auge. Was hat es damit auf sich?

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Besser zum Bio-Schmelzkäse greifen

E 200, auch Sorbinsäure genannt, ist ein Konservierungsmittel für Käse, Wurst und Margarine. Im Prinzip ist sie unbedenklich, kann jedoch bei sehr empfindlichen Menschen Haut und Schleimhäute reizen. Der ADI-Wert setzt die Obergrenze bei 25 mg/Kilogramm Körpergewicht. Viele Schmelzsalze sind in Öko-Käsesorten nicht erlaubt.

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Natriumphosphat E 339 und Natriumcitrat E 331 sind Schmelzsalze und sollen verhindern, dass sich der Käse wieder in seine Fett-, Eiweiß- und Wasserphasen trennt. Schmelzsalze sind für Öko-Käse nur bedingt zugelassen.

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Leitungswasser bevorzugt

Den Eltern und der Lehrerin ist es zwar lieber, wenn Wasser getrunken wird. Heute hat Patrizia aber einen Orangensaft mit. Reine Fruchtsäfte sind eine sinnvolle Nahrungsergänzung und können eine der empfohlenen fünf Gemüse- und Obstportionen ersetzen. Ein genauer Blick auf das Etikett lohnt sich, denn oft ist viel Zucker zugesetzt. So haben 100 Milliliter des Orangensafts in Patrizias Flasche 46 Kalorien.

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Versteckte Süße

Deshalb empfiehlt es sich, wenn auf den zuckerhaltigen Saft nicht verzichtet werden will, ihn mit Wasser zu verdünnen. Der Zuckerzusatz hat geschmackliche Gründe. Denn die meisten in Österreich konsumierten Orangensäfte stammen aus einem Konzentrat. Das heißt die Zitrusfrüchte werden schon im Ursprungsland gepresst und in Aroma, Fruchtfleisch und Saft getrennt.

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Der Hersteller kann den Stoff einfacher transportieren. Der Verbraucher hat allerdings den Nachteil, dass mit der Verdünnung des Konzentrats mit Wasser oft das gewünschte Aroma nicht zurück kehrt. Da viele Konsumenten schon bewusst Nahrung mit Zuckerzusatz vermeiden, tarnen Hersteller den Zucker gerne mit Umschreibungen wie "mit natürlicher Süße von Früchten".

"Versteckte Süße" - Test von Stiftung Warentest

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Das Mittagessen

Nach einem langen Schultag gibt es um zwei Uhr endlich Mittagessen. Auf dem Speiseplan steht Erdäpfelgulasch mit Würstel. Erdäpfel haben einen hohen Kohlenhydratanteil und enthalten unter anderem wichtige Stoff wie Kalium und Vitamin C.

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Keine Dickmacher

Erdäpfel sind keine Dickmacher. Tatsache ist: Sie sind mit 70 kcal/100g ausgesprochen kalorienarm. Dick machen nicht die Erdäpfel, sondern die oft fettreiche Verarbeitung.

Konsument zur Kartoffel

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Keinen Geschmackssinn mehr

Lohnenswerter ist es da schon sich über die Inhaltsstoffe des Würstels Gedanken zu machen. Mononatriumglutamat wird durch den Lebensmittelzusatzstoff E 621 gekennzeichnet. Es dient als Geschmacksverstärker. Die regelmäßige Verwendung von Natriumglutamat kann dazu führen, dass natürlicher Geschmack als langweilig empfunden wird. Englischen und deutschen Studien zufolge können nur mehr 25 Prozent der Kinder zwischen zehn und vierzehn Jahren die vier Geschmacksrichtungen süß, sauer, salzig und bitter eindeutig unterscheiden.

Und die Lebensmittelzusatzstoffe E 249 bis E 252 stehen im Verdacht durch die Bildung von Nitrosaminen krebserregend zu sein.

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Gesättigte und ungesättigte Fettsäuren

Zum Kochen des Erdäpfelgulaschs und des Würstels wurde Rapsöl verwendet. Es zeichnet sich durch einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren aus. Einige ungesättigte Fettsäuren sind für den Menschen essentiell, da sie vom menschlichen Körper nicht synthetisiert werden können. Hingegen liefern gesättigte Fettsäuren zwar viel Energie, sind aber nicht essentiell.

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Omas Naschkisterl

Mittwoch ist Oma-Tag. Neben dem köstlichen Erdäpfelgulasch, das sie nach einem Geheimrezept ihrer Mutter kocht, die im Lusthaus Köchin war, gibt es noch andere Vorteile für einen Kindergaumen: Das Naschkisterl. "Die Eltern sehen das etwas enger, aber bei mir dürfen sie einmal in der Woche richtig naschen", verrät die Oma.

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Saures für die Zähne

Die Fruchtgummis enthalten viel Zitronensäure, die die Zähne schädigen kann, da beim Verzehr von Zitronensäure der pH-Wert im Mund absinkt. Dadurch können Mineralstoffe aus dem Zahnschmelz herausgelöst werden.

Und die Etiketten entblößen einen bunten Mix aus Zusatzfarbstoffen.

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Hyperaktivität, Ausschlag, Asthma

Die synthetischen Farbstoffe Chinolingelb E 104, Cochenillerot E 124 und Allurarot AC E 129 werden als Azofarbstoffe immer wieder mit Allergien, Hyperaktivität, Neurodermitis oder Asthma in Zusammenhang gebracht. Gelborange S E 110 ist wegen seiner Allergenität (Asthma, Hautreaktionen) sogar in Norwegen und Schweden verboten.

Daher sollten solche Nascherein maßvoll genossen werden und nach dem Verzehr der Mund mit Wasser ausgespült werden.

Tipps von Konsument im Umgang mit "Saurem"

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Was ist Carrageen?

Den Pudding mit dem Frauennamen isst Patrizia besonders gern zwischendurch. "Den gibts aber nur ganz selten", versichert die Oma schnell. Ist ihr schlechtes Gewissen begründet? Das Etikett gibt Auskunft: Neben Zucker, Vanillinkakaopulver und Magermilchpulver findet sich in dem Pudding auch ein Stoff mit dem exotisch anmutenden Namen Carrageen, E-Nummer 407, der aus Rotalgen gewonnen wird. Der großmolekulare Mehrfachzucker ist nahezu unverdaulich und daher fast ohne Nährwert. Er findet darum häufig Einsatz in energiereduzierten Lebensmitteln. Laut Tests ist Carrageen aber unbedenklich.

Stiftung Warentest zu pflanzlichen Geliermitteln

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Gesunde Zwischensnacks

Die Oma versucht einen gesunden Ausgleich schmackhaft zu präsentieren. Besonders Radieschen sind bei dem trüben Wetter eine gute Idee. Sie liefern viel Selen für die Immunkraft und Eisen gegen chronische Müdigkeit. Außerdem enthalten sie Magnesium, Kalium, Vitamin C und Folsäure. Gesund sind vor allem die schwefelhaltigen Senföle, die für den scharfen Geschmack verantwortlich sind. Sie wirken antibakteriell und pilztötend und unterstützen den Magen- und Darmbereich.

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Wundermittel Paradeiser

Nach einem langen Nachmittag mit Hausaufgaben gibt es am Abend noch eine richtige Vitaminbombe. Zwar bestehen Paradeiser aus etwa 95 Prozent Wasser, enthalten aber auch Vitamin A, B1, B2, C, E und Mineralstoffe wie Kalium und Spurenelemente. Dem roten Farbstoff Lycopin, ein Carotinoid, wird eine Abwehrkräfte stärkende Wirkung nachgesagt.

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Süßstoffe nur in Maßen verwenden

Beim Kochen wurde auch ein Schuss Süßstoff verwendet. In den geringen Mengen ist die synthetische Süße sicher unbedenklich, ein kurzer Blick auf die Inhaltsstoffe kann trotzdem nicht schaden. Der Süßstoff Cyclamat, E 952, hat etwa in US-amerikanischen Tierversuchen eine Begünstigung von Blasenkrebs gezeigt. Obwohl neuere Studien diese Ergebnisse nicht bestätigt haben, ist Cyclamat in den USA seit 1970 verboten. Auch in Europa ist Cyclamat mittlerweile zum Süßen von Bonbons und Kaugummis nicht mehr erlaubt.

Der Verband für Unabhängige Gesundheitsberatung (UGB)informiert über Süßstoffe

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Gutes Zeugnis für die Extrawurst

Als Abschluss gibt es noch kalte Brote mit Extrawurst und Käse. Um die hellrosa Wurst ranken sich viele Mythen, aber ist sie wirklich so schlimm wie ihr Ruf? Die AK Konsumentenschützer meinen nein. Nach Tests in 15 Wiener Supermarktfilialen konnte der Extrawurst ein zufriedenstellendes Zeugnis ausgestellt werden.

Extrawurst-Test der Arbeiterkammer Wien (derStandard.at, jus)

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