Paris - Nach nur zwei Jahren im Amt ist der
amerikanische Direktor der Bildungsabteilung der Erziehungs-,
Wissenschafts- und Kulturorganisation der Vereinten Nationen
(UNESCO), der von US-Präsident George W. Bush entsandte Peter Smith,
überraschend zurückgetreten. Die in Paris ansässige Organisation
bestätigte den am 14. März erfolgten Rücktritt des
Amerikaners. Während Smith seinen Schritt mit "mangelnder
Unterstützung" und einem "sehr schlechten Arbeitsklima" begründete,
könnten nach einem Bericht des Pariser Nachrichtenmagazins "Le Point"
Finanzunregelmäßigkeiten dabei ausschlaggebend gewesen sein.
Beraterdienste
Der französische Rechnungshof prüft nach dem Bericht für die
UNESCO, unter welchen Bedingungen Smith Beraterdienste der
Consultingfirma Navigant in Chicago für zwei Millionen Dollar (knapp
1,5 Millionen Euro) gekauft hat. Die Gründe für die Wahl dieser in
Sachen Bildung inkompetenten Firma seien laut Rechnungshof "unklar".
Smith sei schon vor seinem Amtsantritt bei der UNESCO in Kontakt mit
Mitarbeitern der Firma gewesen.
Als Smith vor zwei Jahren seinen Posten antrat, markierte dies die
Rückkehr der USA zur UNESCO, die Washington 19 Jahre lang aus
politischen Gründen boykottiert hatte. (APA/dpa)