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UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon taucht wieder auf, nachdem er sich beim Einschlag einer Rakete hinter das Rednerpult geduckt hatte.

Foto: Reuters
Bagdad - UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon ist am Donnerstag bei seinem nicht angekündigten Besuch in Bagdad offenbar nur knapp einem Mörserangriff entgangen. Ein Geschoß schlug 50 Meter von ihm entfernt ein, als er gerade mit dem irakischen Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki in der vom Militär hermetisch abgesperrten "Grünen Zone" sprach. Ban zuckte zusammen, suchte kurz Schutz hinter einem Podium und wurde nicht verletzt.

Der Verputz rieselte von der Decke, als die Granate explodierte. Zwei Wagen wurden beschädigt. Der Krater war rund einen Meter tief. Der Mörser war offenbar von der anderen Seite des Flusses abgefeuert worden.

Weniger Anschläge

Die jüngste Sicherheitsoffensive der USA und der irakischen Armee im Raum Bagdad hat den Einwohnern der Hauptstadt eine kleine Atempause verschafft. Der Vorsitzende der sunnitischen Oppositionspartei Nationale Dialogfront, Saleh al-Mutlak, räumte in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview mit der arabischen Zeitung "Al-Sharq al-Awsat" ein, dass die Zahl der Anschläge durch die im Februar beschlossenen neuen Sicherheitsmaßnahmen deutlich zurückgegangen ist. Er rechnet jedoch nicht mit langfristigen Erfolgen, da weder die irakischen Sicherheitskräfte noch die US-Armee dauerhaft so viele Soldaten wie derzeit in den Straßen von Bagdad postieren könnten.

Auch für die Bürger sei die extrem hohe Präsenz von Polizei und Armee nur schwer zu ertragen, sagte Mutlak. "Die amerikanische Führung hält den Sicherheitsplan für ihre letzte Chance und sie denkt, dass er den Weg für den Rückzug (der Truppen) bereiten wird, und an etwas anderes will sie auch gar nicht denken." Der Oppositionspolitiker, dessen Partei mit elf Abgeordneten im Parlament vertreten ist, erklärte, das Land brauche nicht nur Sicherheitsmaßnahmen, sondern politische Einigungen. (APA/AP/Reuters)