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Der Feldhofer Ferdl.

Foto: APA/Techt
Stegersbach - Im EM-Testspiel der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft am Samstag (20:30 Uhr/live ORF1) in Graz gegen Ghana wird Ferdinand Feldhofer neben Martin Stranzl in der Innenverteidigung agieren. Das gab Teamchef Josef Hickersberger am Donnerstag im ÖFB-Camp in Stegersbach bekannt. "Ich will sehen, wie er gegen absolute Klassestürmer zurecht kommt", erklärte der 58-Jährige, der am Mittwoch in Frankreich Martin Hiden auf dieser Position aufbieten wird.

Die Feldhofer-Nominierung ist nur ein Bestandteil im bevorstehenden Kicker-Testverfahren. "Wir haben noch gut 14 Monate bis zur EURO, da ist noch Zeit genug für Spieler, die in Form sind, das auch zu beweisen", betonte Hickersberger.

"Eine ganz wichtige Standortbestimmung"

Nicht nur für Feldhofer, sondern für die gesamte ÖFB-Auswahl haben die Partien gegen Ghana und Frankreich richtungweisenden Charakter. "Das ist eine ganz wichtige Standortbestimmung. Wir werden sehen, wo wir im Vergleich zu Weltklasse-Mannschaften stehen", meinte der Teamchef.

Das enttäuschende 1:1 im Februar auf Malta hat für "Hicke" diesbezüglich keine Relevanz. "Jetzt haben alle einen gewissen Meisterschafts-Rhythmus in den Beinen. Daher erwarte ich mir, dass wir ballsicherer sind und mehr Selbstvertrauen haben. Ich erwarte mir Leidenschaft und Begeisterung, auch in den Zweikämpfen. Das wird unbedingt notwendig sein, wenn wir gegen Ghana und Frankreich bestehen wollen."

Respekt vor Udinese-Stürmer

Im Hinblick auf das Match gegen die Afrikaner zeigt Hickersberger nach den Ausfällen der beiden Top-Stars Michael Essien und Stephen Appiah vor allem vor Udinese-Stürmer Asamoah Gyan ("unglaublich athletischer Oberkörper, schnell, kopfballstark") Respekt. Der Niederösterreicher rechnet nicht damit, dass die "Black Stars" gegen Österreich auf Grund des drei Tage später stattfindenden Duells mit Brasilien mit halber Kraft agieren werden. "Teamchef Le Roy macht in Interviews klar, dass das Österreich-Spiel wichtig ist. Ich glaube nicht, dass ihnen das Resultat egal ist."

Der WM-Achtelfinalist ist für Hickersberger "die derzeit wohl stärkste Mannschaft Afrikas." Dennoch traut er seinen Schützlingen eine Überraschung zu. "Wenn wir so spielen wie gegen die Schweiz, haben wir Chancen auf ein Unentschieden oder auch auf einen Sieg."

WM-Spiel als Vorgeschmack

Als Einstimmung auf den Gegner bekamen die ÖFB-Internationalen im Team-Hotel ein Video von Ghanas 2:0-Sieg im WM-Gruppenspiel gegen Tschechien (ÖFB-Gegner im August) zu sehen. "Die Tschechen sind in diesem Spiel völlig überrascht worden, vor allem von der körperlichen Robustheit von Ghana", so Hickersberger.

Neben dem bevorstehenden ersten Kräftemessen mit den Westafrikanern in der Geschichte beschäftigt sich der Teamchef aber auch schon mit dem Match gegen die "Equipe Tricolore". "Gegen Frankreich im Stade de France zu spielen ist eine ehrenvolle Aufgabe. Wichtig wird sein, wie die Mannschaft auftritt."

"Für uns vielleicht wichtiger als für Frankreich"

Hickersberger gab aber auch zu, dass "dieses Spiel für uns vielleicht wichtiger als für Frankreich ist." Schließlich absolvieren die Franzosen ihr Schlüsselspiel schon am Samstag im Rahmen der EM-Qualifikation in Litauen. "Wenn die Franzosen diese Partie nicht gewinnen, ist die EM-Qualifikation in weite Ferne gerückt."

Im Gegensatz zur Litauen-Partie wird der französische Teamchef Raymond Domenech gegen Österreich auf einige arrivierte Kicker verzichten, vermutet "Hicke". "Ich gehe davon aus, dass er gegen uns mit jungen Kickern spielt, die in Österreich noch keinen großen Namen haben."(APA)