Washington - Eine junge Frau im US-Bundesstaat Pennsylvania ist von einer fünfköpfigen Familie ein halbes Jahr lang wie eine Sklavin gehalten und schwer misshandelt worden. Nach Medienberichten vom Donnerstag war die 19-Jährige im September vergangenen Jahres in Pittsburgh bei der Familie eingezogen und dann eingesperrt worden. Weigerte sie sich, Hausarbeit zu verrichten, wurde sie mit Besen oder Eisenstangen geschlagen.

"Sie hatte Verletzungen am ganzen Körper", zitierten die Medien einen Polizisten nach der Befreiung der jungen Frau. Sie hatte am 10. März einem Nachbarn die Tür geöffnet. Er wollte von der Familie aufbewahrte Zeitungen abholen. Dabei fiel im auf, dass die Frau grüne und blaue Flecken hatte. Auf Nachfrage gab sie an, sie sei eine Treppe hinuntergefallen. Der Nachbar blieb aber misstrauisch und alarmierte die Polizei.

Kontakt mit Außenwelt verboten

Die junge Frau erzählte später, dass ihr jeder Kontakt mit der Außenwelt verboten worden sei. Man habe gedroht, sie mit Draht zu erdrosseln, sollte sie davonlaufen oder jemandem von ihrer Gefangenschaft erzählen.

Die Familie, ein Ehepaar und drei Kinder im Alter von 16 bis 18 Jahren, wurde festgenommen. Jetzt droht ein Prozess wegen Kidnappings, Freiheitsberaubung, schwerer Körperverletzung, "terroristischer Drohungen" und Verschwörung. (APA/dpa)