Im letzten November wurden Frank und Pfost bestellt, und im kommenden November soll's unter neuem, noch unbekannten Namen losgehen. Ob der Termin halten wird, liegt nicht zuletzt an der Entscheidungsfähigkeit der Stadt Wien, die u. a. noch Umbaumaßnahmen im Künstlerhaus gewähren muss (Wiedereröffnung des Barraums im ersten Stock oder Beschattungsmaßnahmen, denn unter dem (undichten) Glasdach hat es im Sommer mehr als 40 Grad).
Alternativen
Obwohl die bescheidenen Räumlichkeiten mit jenen des Tanzquartiers in keiner Weise vergleichbar sind, gibt sich Pfost zufrieden: "Ich finde den Ort nicht verkehrt. Und für größere Produktionen kann man von Fall zu Fall Alternativen überlegen. Lieber erst mal kein Klotz am Bein."
Für das Theater des Augenblicks im 18. Bezirk, das den designierten Leitern angetragen wurde, müsste aber neues Geld fließen. "Das ist im Rahmen des jetzigen Budgets natürlich nicht machbar. Aber es wäre sehr wichtig, eine Werkstattbühne zu haben. Uns schwebt eine Mischung aus Probebühne, Lab und Festivalspielort vor."
Zwischennutzungen
Größere Produktionen, die die Blackboxmaßstäbe des Künstlerhaustheaters sprengen, sollen an temporär angemietete Stätten verlagert werden. Stichwort Industriebrache, Zwischennutzungen.
So, wie es das theatercombinat schon seit Jahren macht. Das von Claudia Bosse betriebene Label zählt für Frank und Pfost zu den vor Ort interessantesten (sichtbaren) Formationen, ebenso toxic dreams oder Superamas. "Das Potenzial ist in Wien vorhanden, doch es wurde versäumt, an internationalen Entwicklungen zu partizipieren. Die Vernetzung der freien Szene ist ja keine fixe Idee von einigen Kuratoren, sondern trägt dem Umstand Rechnung, dass künstlerische Biografien nicht mehr an einzelne Orte gebunden sind, sondern sich zunehmend nomadisch definieren. Und genau in dieser Flexibilität und Offenheit liegt die Chance des vernetzten Produzierens." Genau dafür hat man die beiden geholt: Um Wien international einzubinden.